Zustimmung im Hauptausschuss Sankt Augustin will weitere Parkplätze am Europaring

Sankt Augustin · Der Bürgerantrag stößt bei Verwaltung und Politik auf Zustimmung. Der Sankt Augustiner Hauptausschuss beschließt einstimmig, kurzfristig weitere acht bis zwölf Parkplätze im Wohngebiet Europaring zu schaffen.

Ein positives Ergebnis gab es am Mittwochabend für die Anwohner im Wohngebiet Europaring: Einstimmig hat der Sankt Augustiner Haupt- und Finanzausschuss beschlossen, kurzfristig weitere Parkplätze an der Straße zu schaffen – etwa durch Bodenmarkierungen. Die Verwaltung rechnet mit acht und zwölf zusätzlichen Stellflächen.

Wie berichtet, hatten sich einige Bewohner aufgrund der Parksituation mit einem Bürgerantrag an die Kommunalpolitik gewandt. Der Hintergrund: Die Stellflächen – je eine pro Wohnung plus einige Öffentliche – reichen seit Jahren nicht mehr aus. Die Anwohner parkten ihre Autos deshalb auch am Europaring. Eine Regelung, die sich laut Bewohner Konstantin Huft eingespielt hatte. Zehn bis zwölf Wagen hätten an den geraden, übersichtlichen Stellen Platz gefunden, so der 45-Jährige. Doch im Herbst kam es laut Stadt gehäuft zu Beschwerden. Der Ordnungsdienst intensivierte die Kontrollen und verteilte Knöllchen. Denn, so die Erklärung der Verwaltung: Das Parken am abgesenkten Bordstein ist nicht erlaubt, die Straße zudem teilweise sehr schmal.

„Jetzt platzt das Gebiet aus allen Nähten“, sagte Huft am Dienstag im Unterausschuss für Bürgerangelegenheiten. Er verwies zudem darauf, dass im Wohngebiet bereits drei Mal Kinder angefahren worden seien. „Solange Autos am Europaring parken, haben andere Fahrzeuge nicht die Möglichkeit, dort schnell durchzufahren.“ Bei den Politikern stießen die Anwohner mit ihrem Antrag auf offene Ohren. Auch die Verwaltung hatte sich bereits im Vorfeld bei einer Ortsbesichtigung Gedanken über mögliche weitere Parkplätze gemacht.

Wie Thomas Müller, Leiter des Ordnungsamts, schon am Dienstag im Planungsausschuss mitteilte, könnten an der ein oder anderen Stelle Parkflächen eingerichtet werden. Als Beispiele nannte er die Sitzgelegenheiten, die derzeit an der Straße stehen, oder Stellen mit breitem Gehweg. Das soll mit dem Beschluss nun auch umgesetzt werden. Ob mittelfristig noch ungenutzte Reserveflächen umgewidmet werden können, soll in Verwaltung und Politik noch weiter beraten werden. Aussicht auf eine Vielzahl an weiteren Parkplätzen machte die Stadt aber nicht. Die Anregungen aus dem Europaring sollen zudem in grundsätzliche Überlegungen für das Parken im Zentrum mit einfließen.

Thema Parkraumkonzept wieder im Fokus

Denn mit dem Bürgerantrag rückte auch das Thema Parkraumkonzept wieder in den Blick. „Wir sollten den Antrag noch einmal zum Anlass nehmen, die ganze Parksituation im Zentrum anzuschauen“, sagte FDP-Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung. Sie verwies unter anderem auf den Schotterparkplatz an der Rathausallee, der teilweise bebaut wird, und auf die Baufelder MK 1 und MK 2 nahe der Hochschule, die auch irgendwann nicht mehr als Parkfläche zur Verfügung stünden. Jung regte an, auch das Huma-Parkhaus einzubeziehen. Unterstützung erhielt sie dabei von den anderen Fraktionen.

Der Erste Beigeordnete Rainer Gleß erinnerte daran, dass bereits ein Parkraumbewirtschaftungskonzept vorliege. Damals hätte die Stadt vorgeschlagen, ein weiteres Parkhaus zu realisieren. „Wir haben mit der Politik aber einvernehmlich gesagt, wir schauen zunächst wie die Huma-Parkhäuser angenommen werden und dann entscheiden wir“, sagte Gleß. Denn eventuell könnten auch Stellplätze in den Huma-Parkhäusern genutzt werden.

Ein erstes Gespräch dazu habe er mit Investor Hurler bereits geführt, der Investor wolle jedoch noch abwarten. Grundsätzlich sei es schwer, die Entwicklung zu beobachten, solange es im Zentrum noch unentgeltlich Parkplätze gebe, so Gleß. Mitte des Jahres solle das bestehende Konzept aber überarbeitet und dem Planungsausschuss präsentiert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort