IHK Bonn/Rhein-Sieg NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin besucht Sankt Augustin

SANKT AUGUSTIN · Bei den Themen Verkehr und Energie gibt es dringenden Handlungsbedarf. Darüber waren sich die Vertreter der IHK Bonn/Rhein-Sieg und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin beim Besuch des Ministers im Kammerbezirk gestern einig.

 NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (links) bei der Kuhne-Anlagenbau gestern in Sankt Augustin.

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (links) bei der Kuhne-Anlagenbau gestern in Sankt Augustin.

Foto: Thomas Heinemann

Bei einem Halt beim international aktiven Anlagenbauer für Kunststoffblasfolientechnik Kuhne Group in Sankt Augustin, dessen Maschinen führende Marktpositionen bei Lebensmittelverpackungen einnehmen und bei namhaften Weltkonzernen zum Einsatz kommen, stand der Minister Rede und Antwort.

Sehen, wo kleinen und mittelständischen Betrieben der Schuh drückt, das war die Intention des bereits lange geplanten Ministerbesuches. Und beim Thema Energie und Kosten der Energiewende drückt der Schuh gewaltig, wie Duin im Gespräch mit Unternehmern feststellte: "Es muss endlich Planungssicherheit geben. Die Energiewende darf nicht mit jedem Regierungswechsel neu definiert werden."

Man müsse rauskommen aus der Situation, in der Unternehmen ganz bewusst mehr Energie verbrauchen, um den Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten höher als 14 Prozent zu halten und damit von der EEG-Umlage vollends befreit zu werden, so der Minister: "Diese Sonderbelastung, die es nur in Deutschland gibt, müssen wir minimieren; die Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen muss und wird wieder ansteigen." Zurückhaltend waren des Ministers Worte zu den regionalen Verkehrsproblemen, stets betont mit dem Hinweis auf das Ressort von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek.

Das Sorgenkind "Nordbrückensanierung" hatten dabei nicht nur IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille und Kammerpräsident Wolfgang Grießl ins Gespräch gebracht, sondern auch die Unternehmer im gewählten Parlament der Wirtschaft der IHK. "Wenn wir mehr Geld zur Verfügung hätten, ließe sich vieles viel einfacher machen", lautete die Antwort des Ministers, nicht ohne das Verständnis für die schwierige Situation der Unternehmer zu bekunden.

Kammerpräsident Wolfgang Grießl gab sich damit nur bedingt zufrieden: Die vom NRW-Innenminister mit dem Hinweis auf nicht ausreichende Kräfte für Kontrollen abgelehnte Lösung der Zweispurigkeit in Kombination mit einem Lkw-Fahrverbot über 7,5 Tonnen sei ausdrücklich im breiten Konsens von Politik, Verwaltungen und Wirtschaft entstanden, mahnte Grießl: "Leider hat Herr Jäger diesen Plan gekippt. Im Berufsverkehr wird das nun in Richtung Bonn zu Staus bis zurück zum Flughafen führen. Es ist, wie es ist. Wir können es nicht mehr ändern, nur noch protestieren."

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