Schule ist zu klein Gymnasium in Sankt Augustin muss 46 Schüler ablehnen

Sankt Augustin · Das Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) verzeichnet mit 158 Anmeldungen für das künftige fünfte Schuljahr eine Rekordzahl. 46 Schüler musste die Schule allerdings ablehnen.

Das Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) in Sankt Augustin muss für das kommende Schuljahr 46 Schüler ablehnen. 158 Mädchen und Jungen hatten sich dort für das künftige fünfte Schuljahr angemeldet – eine Rekordzahl. Doch die Schule kann nicht allen Anmeldewünschen entsprechen. Denn: Sie ist vierzügig und darf nicht mehr als 120 Kinder aufnehmen. Davon sind acht Plätze für eine internationale Vorbereitungsklasse reserviert. Es sei ihr emotional sehr schwergefallen, entsprechend den rechtlichen Vorgaben zu handeln, teilte Schulleiterin Birgit Fels mit. Aber ihr seien die Hände gebunden gewesen.

Das RSG hatte gehofft, ausnahmsweise fünf Klassen für den Jahrgang einzurichten, um nicht zu viele Schüler ablehnen zu müssen. Einen entsprechenden Antrag auf eine zusätzliche Klasse stellte das Gymnasium bei der Stadt. Das hätte keine generelle Änderung der Zügigkeit zur Folge gehabt, heißt es von seiten des RSG. „Die Schule hätte es personell und räumlich möglich machen können und wollen.“ Das Schulamt lehnte den Antrag jedoch ab – mit Hinweis auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2015, der die Vierzügigkeit des Gymnasiums festschreibt. Die sachliche Grundlage für diese Begrenzung sei unbekannt, bemängelt die Schule.

Laut Stadtsprecherin Eva Stocksiefen ist das Gymnasium zu klein, um einen zusätzlichen fünften Zug in dem Schuljahr aufzunehmen. Hinzu komme die anstehende Sanierung, die weitere Raumengpässe mit sich bringe. Zudem sei der kommende Jahrgang der erste, der wieder nach neun Jahren Abitur mache. „Deshalb haben wir gesagt, das können wir nicht machen, damit man nicht sehenden Auges in eine schwierige Situation reinläuft“, so Stocksiefen.

Schüler können am AEG aufgenommen werden

Zwar habe es am RSG im Schuljahr 2015/16 einmalig eine Mehrklasse und damit fünf Klassen in einem Jahrgang gegeben. Dies sei aber nur möglich gewesen, weil zwei Jahre zuvor nur drei Eingangsklassen hätten gebildet werden können. „Es ist uns klar, dass das für die Eltern nicht erfreulich ist“, sagt Stocksiefen. Aber es müsse handhabbar sein. Unter den abgelehnten Schülern am RSG sind acht aus anderen Kommunen, der Rest kommt aus Sankt Augustin. Grundsätzlich könne aber allen Kindern, die aufs Gymnasium wollten, auch ein Platz an einem Gymnasium angeboten werden.

Die abgelehnten Schüler können am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) aufgenommen werden, das Platz für fünf Züge biete, ihn bislang aber nicht ausschöpfe, so die Stadtsprecherin. „Da sind die Raumkapazitäten vorhanden.“ Dort haben sich laut Stadt bislang 97 Mädchen und Jungen angemeldet. Zum Vergleich: Im laufenden Schuljahr besuchen 102 Kinder die fünfte Klasse des AEG. Woran der Ansturm auf das RSG liegt, vermag die Stadt nicht zu erklären. Es liege sehr zentral in der Nähe der Bahn, das könne eine Rolle spielen, vermutet Stocksiefen.

An den anderen weiterführenden Schulen der Stadt sind die Schülerzahlen im Vergleich zu den Vorjahren relativ stabil. Die Realschule liegt aktuell bei 75 Anmeldungen, die Hauptschule bei 40. Die Fritz-Bauer-Gesamtschule hat 141 Anmeldungen, sie muss aufgrund ihrer Vierzügigkeit ebenfalls Schüler abweisen. Das sei dort aber normal, so die Stadtsprecherin.

Aufschluss könnte allerdings die Zahl der derzeitigen Viertklässler in Sankt Augustin geben: Sie liegt bei 524 Schülern – und damit um 55 höher als im vergangenen Schuljahr.

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