Kommentar zum Radfahren im Kreis Große Lösungen

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Wenn es um Fahrradfreundlichkeit geht, sind nicht nur die Kommunen gefragt, sondern auch Arbeitgeber, meint Dominik Pieper.

 Schöner Radweg im Kreis: Der Strecke an der Sieg bei Meindorf.

Schöner Radweg im Kreis: Der Strecke an der Sieg bei Meindorf.

Foto: Holger Arndt

Dass der Rhein-Sieg-Kreis jetzt das Gütesiegel „fahrradfreundlich“ erhält, ist ein schöner Erfolg für die Verkehrsplaner im Kreishaus. Sie bemühen sich nach Kräften, bessere Bedingungen für Fahrradfahrer zu schaffen – wie nicht zuletzt das zähe Ringen mit dem Naturschutz um den Neubau des Siegtalradwegs in Windeck zeigt.

Und doch sind die Möglichkeiten des Kreises begrenzt, wenn es um die Aufwertung des Fahrradverkehrs in der Region sind. Schließlich hängen die Kommunen mit drin. Die einen räumen dem Rad höhere Priorität ein, die anderen vernachlässigen es. Zudem wirken politische Fehler der Vergangenheit nach: Man denke nur an die gescheiterte Teilnahme am Planungswettbewerb Radschnellwege 2013. Sankt Augustin wollte aus Haushaltsgründen nicht mitmachen, was sich nachteilig auf die Bewerbung auswirkte.

Folge: Beim Thema Schnellwege werden in der Region auf längere Sicht keine großen Lösungen zustande kommen. Dabei sind gerade die notwendig, wenn man mehr Pendler zum Umsteigen aufs Fahrrad bewegen will. Notwendig wären vor allem gut ausgebaute, durchgehende Hauptachsen – insbesondere zur Pendlerhochburg Bonn.

Doch sind nicht nur die Kommunen gefragt, wenn es um Fahrradfreundlichkeit geht. Sondern auch Arbeitgeber. Gibt es am Arbeitsplatz eine Dusche? Sichere Abstellmöglichkeiten? Vielleicht sogar Dienstfahrräder? Schon kleine Maßnahmen helfen, Staus zu meiden und den Mitarbeitern etwas Gutes zu tun. Wer radelt, hält sich fit.

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