Lesung in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Französische Autorin befasst sich mit Leben zwischen zwei Ländern

Sankt Augustin · Die französische Autorin Pascale Hugues liest als Gast auf dem Sofa aus ihrem Roman „Deutschland à la française“ vor. Vor der Lesung am 22. Januar werfen wir einen Blick auf die Autorin und ihr Buch.

 Pascale Hugues beschreibt die Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen auf durchaus humorvolle Art.

Pascale Hugues beschreibt die Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen auf durchaus humorvolle Art.

Foto: Dagmar Morath

„In Frankreich bin ich ein wenig fremd. In Deutschland werde ich es immer bleiben.“ Dies erkennt Pascale Hugues im ersten Kapitel ihres Romans „Deutschland à la française“. In dem Buch stellt sich die französische Autorin, die seit vielen Jahren in Berlin lebt, Fragen wie „Was ist deutsch, was ist französisch? Wie kann ich beides auseinanderhalten?“. Am Montag, 22. Januar, ist Pascale Hugues in Sankt Augustin zu Gast auf dem Sofa in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und liest aus ihrem Roman, der im August des vergangenen Jahres erschienen ist.

In ihrem Buch setzt sich Hugues mit den beiden Nationen auseinander und erzählt, was ihr bei den Deutschen beziehungsweise bei den Franzosen besonders auffällt, beleuchtet beide politischen Situationen und geht der Bedeutung verschiedener Wörter auf den Grund.

Das Buch: Da eine ihrer Großmütter Französin war, die andere Deutsche, bezeichnet sich Hugues als „mit zwei kleinen Antennen auf dem Kopf geboren“. Ständig beobachte sie, was hier anders ist als dort. Außerdem ist sich Hugues sicher: Wer im Ausland lebt, sitzt immer zwischen zwei Stühlen, selbst, wenn das Exil freiwillig ist.

Nicht alle Wörter sind übersetzbar

Dass sich nicht jedes Wort übersetzen lässt, beschäftigt die Autorin ebenfalls. So versucht sie, ein passendes Äquivalent für das Wort „Donnerwetter“ zu finden, welches sie als ihr eindeutiges Lieblingswort nennt – und scheitert. Denn: Für diesen Ausdruck biete die französische Sprache nur blasse Übersetzungen an. „Im Deutschen weiß man, woran man ist. Ganz besonders, wenn es um den Körper geht“, schreibt Hugues, als sie sich mit dem Begriff „Brustwarze“ auseinandersetzt. Die Franzosen hingegen würden alles blumig umschreiben und „um den heißen Brei herumreden“.

Die Autorin: Pascale Hugues, geboren 1959 in Straßburg, ist französische Journalistin und Schriftstellerin. Von 1989 bis 1995 war sie Korrespondentin einer Tageszeitung in Berlin. Hugues erstes Buch „Le bonheur allemand (Deutsches Glück)“ mit Reportagen aus Deutschland erschien 1998 in Frankreich.

Für ihr Buch mit dem Titel „La robe de Hannah. Berlin 1904-2014“ erhielt Hugues den Preis des Europäischen Buches in der Kategorie Roman.

Das meint der GA: Hugues gelingt in ihrem Buch eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor. Wenn sie etwa Deutschland und seine Politiker mit ihren gewitzten Beobachtungen beschreibt, bekommt der deutsche Leser eine neue Sichtweise auf altbekannte Dinge. Das Buch spricht sowohl die Deutschen als auch die Franzosen an und besitzt eine Leichtigkeit, die rasant durch die 205 Seiten führt.

Die Lesung: Wer die Autorin live erleben möchte, hat am Montag, 22. Januar, Gelegenheit dazu. Ab 19.30 Uhr ist Pascale Hugues zu „Gast auf dem Sofa“ in der Bibliothek der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Granthamallee 20, in Sankt Augustin.

Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse für zehn Euro, ermäßigt sechs Euro.

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