Häuser in Sankt Augustin werden abgerissen Das bedeutet der Ausbau der A59 für Meindorf

Sankt Augustin · Die Bauarbeiten für die Erweiterung der A59 auf acht Fahrstreifen beginnen frühestens Ende 2022. Im Zuge des Ausbaus müssen sechs Häuser in Sankt Augustin-Meindorf abgerissen werden. Politiker informieren am Mittwoch über die Pläne.

 Die Autobahn 59 bei Sankt Augustin soll von sechs auf acht Spuren plus Standstreifen erweitert werden.

Die Autobahn 59 bei Sankt Augustin soll von sechs auf acht Spuren plus Standstreifen erweitert werden.

Foto: Meike Böschemeyer

Es herrscht Hochbetrieb. Zehntausende Fahrzeuge rauschen täglich über die Autobahn 59 bei Sankt Augustin. Oder stauen sich auf den sechs Fahrstreifen. Deshalb soll die Autobahn bis Köln ausgebaut werden. Zwischen den Autobahndreiecken Sankt Augustin-West und Bonn-Nordost ist eine Erweiterung auf acht Fahrstreifen geplant, zuzüglich Standstreifen. Das Planfeststellungsverfahren läuft seit gut drei Jahren. Nach der ersten Offenlage 2016 hat der Landesbetrieb Straßenbau NRW an einigen Stellen nacharbeiten müssen – die neuen Pläne hat die Bezirksregierung Köln bis Mitte Juni erneut offengelegt. Noch bis Donnerstag, 18. Juli, können dazu Einwendungen abgegeben werden.

Die Stadt Sankt Augustin hat bereits eine Stellungnahme vorbereitet, sie wird am Mittwoch, 3. Juli, im Planungsausschuss diskutiert. In dem sechsseitigen Schreiben weist die Stadt auf einige Punkte hin – unter anderem auf die Überlegungen, einen Landesradschnellweg zwischen Alfter und Troisdorf in Verbindung mit dem Neubau des Tausendfüßlers und der Nordbrücke in Bonn zu errichten. Dafür wäre die südlich von Meindorf vorgesehene Feldwegverbindung zu asphaltieren, so die Stadt. Zudem bittet die Verwaltung darum, die geplanten Lärmschutzmaßnahmen – vor allem die Lärmschutzwand – zum Schutz der vorhandenen und der nach Flächennutzungsplan vorgesehenen Wohngebiete „deutlich auszuweiten“.

Politiker wollen längere Lärmschutzwand

Das fordern auch der Meindorfer Ortsvorsteher Peter Kespohl (SPD) und das Ratsmitglied Martin Metz (Grüne). Ihr Wunsch ist, die geplante Verlängerung der Lärmschutzwand auf der Meindorfer Seite der Autobahn bis zum Dreieck Bonn-Nordost weiterzuführen. Die aktuelle Planung des Landesbetriebs sieht das nicht vor. Demnach soll es einen zusätzlichen Lärmschutzwall plus Lärmschutzwand geben, der etwa dort endet, wo die Feldwegverlängerung der Hangelarer Straße auf die Autobahn stößt. „Natürlich ist das eine Verbesserung zu heute“, sagt Metz. Aber der gesamte Teil von Meindorf bis zur L 16 sei so nicht geschützt, wenn der Wind von Osten/Südosten komme. Bei so einem teuren Projekt müsse einfach das Bestmögliche für den Lärmschutz getan werden, so Metz. „Bei uns fährt die Region durch, das sind über 100.000 Fahrzeuge am Tag.“ Kespohl hatte dazu bereits vor drei Jahren eine Eingabe gemacht. „Aber es wurde nicht berücksichtig“, so der Ortsvorsteher. Beide informieren an diesem Mittwoch bei einem Diskussionsabend in Meindorf über die aktuellen Pläne und die Auswirkungen.

Laut Landesbetrieb ist eine Verlängerung der Lärmschutzwand gemäß den Planfeststellungsunterlagen jedoch nicht erforderlich. Der Lärmschutzwall ende an der Grenze zur Wasserschutzzone II, um den Eingriff in diese sensible Zone zu beschränken, teilt er mit. Stattdessen werde der lärmmindernde Fahrbahnbelag bis zum Dreieck Bonn-Nordost verwendet.

Sechs Häuser müssen abgerissen werden

Wolfgang Alt, Projektleiter beim Landesbetrieb, geht derzeit davon aus, dass der Planfeststellungsbeschluss für den Autobahnabschnitt bis Ende 2020 vorliegt. Mit einem Baubeginn rechnet er frühestens Ende 2022/Anfang 2023. Bislang hat der Bund für den Ausbau Kosten in Höhe von gut 59 Millionen Euro genehmigt. Die Bauzeit betrage voraussichtlich vier Jahre, so Alt.

Dann müssen in Meindorf auch sechs Häuser für die zusätzlichen Fahrstreifen weichen. Derzeit werde geprüft, ob ein vorzeitiger Grunderwerb und das damit verbundene Wertgutachten je Haus in Auftrag gegeben werden könne oder ob zunächst ein rechtkräftiger Planfeststellungsbeschluss vorliegen müsse, sagt Wolfgang Alt: „Nach Klärung dieser Punkte werden mit den Betroffenen umgehend weitere Schritte eingeleitet.“

Der Informationsabend zum A59-Ausbau der Sankt Augustiner Ratsmitglieder Peter Kespohl und Martin Metz beginnt am Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, im „Santorini“, Bahnhofstraße 37 in Meindorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort