Priesterjubiläen in Sankt Augustin 50 Jahre im Dienst der Kirche

SANKT AUGUSTIN · Benediktinerpater Hieronymus Horn lebt seit 2011 bei den Steyler Missionaren. Nachdem die Benediktiner den Michaelsberg verließen, zog er nach Sankt Augustin. Nun haben er und zehn Steyler Missionare ihr goldenes Priesterjubiläum gefeiert.

 Wurde im Juli 1966 zum Priester geweiht: Pater Hieronymus Horn.

Wurde im Juli 1966 zum Priester geweiht: Pater Hieronymus Horn.

Foto: Thomas Heinemann

Elf Pater haben am Sonntag ihr goldenes Priesterjubiläum begangen: Zehn Steyler Missionare aus ganz Deutschland kamen dazu nach Sankt Augustin in die Klosterkirche. Gefeiert wurde zudem das 50. Priesterjubiläum von Benediktinerpater Hieronymus Horn, der seit dem Ende des Benediktinerklosters auf dem Michaelsberg im Jahr 2011 bei den Steyler Missionaren in Sankt Augustin lebt.

Ehrfürchtig zogen die Jubilare beim Festgottesdienst in die Klosterkirche der Steyler Missionare ein. Es war unschwer zu erkennen, wie viel dieses Jubiläum Pater Hieronymus Horn bedeutete. „Gott war 50 Jahre lang an meiner Seite und hat mich stark gemacht. Manchmal wundere ich mich, weil es doch bessere als mich für diese Aufgabe gäbe, doch Gott hat damals mich gewollt“, sagt der 77-Jährige. Zum Priester hatte sich Horn damals weihen lassen, um Jesus ähnlicher zu sein. Am 21. Juli 1966 empfing er die Priesterweihe im Kölner Dom durch den Erzbischof Josef Kardinal Frings. „Ich erinnere mich noch gut, wie der Erzbischof mich damals anhauchte und mir damit die Kraft gab im Namen Jesus zu sprechen und den Menschen ihre Sünden zu vergeben. Das war für mich ein ganz unglaublicher Moment“, sagte Pater Horn. Immer wieder kehrte er später an den Ort im Kölner Dom zurück, an dem er geweiht wurde. Dort fand er Kraft und Rat. Nach seinem Studium an der Pontificia Studiorum Universitas und dem Pontificium Institutum Biblicum in Rom kam er nach Siegburg, wo er 15 Jahre lang als Kaplan arbeitete.

Dabei war ihm vor allem der Kontakt mit den Menschen besonders wichtig. „Wenn man das Priesteramt wirklich ernst nimmt, hat man eigentlich keine ruhige Minute für sich. Das ist zwar schön, aber manchmal auch sehr anstrengend. Man erfährt dabei auch so viel Leid, das hat mich immer sehr mitgenommen“, erzählt der gebürtige Sauerländer.

Die Auflösung des Benediktinerklosters auf dem Michaelsberg im Jahr 2011 traf ihn schwer. Häufig betonte er, dass das Kloster ihn verlassen hat und nicht er das Kloster. Im Kloster der Steyler Missionare, wo er bereits viele Jahre als Dozent an der Philosophisch-Theologischen Hochschule die Einleitung in das Alte Testament, die Exegese des Alten Testaments, und Hebräisch unterrichtet hatte, fand er seine neue Bleibe.

Zu seinem großen Bedauern musste Pater Hieronymus Horn seine Lehrtätigkeit im Alter von 68 Jahren niederlegen. Seitdem hilft er im Kloster bei der Gartenarbeit und arbeitet an seinen Büchern. Sein erstes Buch „Anfänge, die Geschichte schreiben“, erschienen im Katholischen Bibelwerk, ist eine neue Übersetzung des Buches Genesis mit Kommentar. In seinem zweiten Buch untersucht der Pater den Juden Jesus. „Im Gegensatz zu vielen anderen wollte ich in der Kirche nie groß Karriere machen. Es war mir nur wichtig, dass die Gemeinde mich kannte und sich mit ihren Sorgen und Problemen gerne an mich gewandt hat“, so Pater Horn.

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