Krippenspiel in Menden 15 Kinder stehen an Heiligabend auf der Bühne

Sankt Augustin · An Heiligabend wird es ernst: Dann führen 15 Mädchen und Jungen das Krippenspiel in der Emmauskirche in Menden auf. Ein Besuch bei den Proben.

 Noch laufen die Proben, an Heiligabend führen die Mädchen und Jungen ihr Krippenspiel in Menden auf.

Noch laufen die Proben, an Heiligabend führen die Mädchen und Jungen ihr Krippenspiel in Menden auf.

Foto: Sofia Grillo

In der Emmauskirche in Sankt Augustin-Menden toben Kinder in bunten Kostümen umher. Die einen gucken sich ihre Requisiten an, die anderen rennen sich gegenseitig nach, und wieder andere tuscheln über geheime Angelegenheiten. In der Kirche herrscht sozusagen der Sturm vor der Ruhe. Denn gleich proben die rund fünfzehn Kinder das Krippenspiel, dass sie an Heiligabend den Gästen der Messe vorführen werden. Das Bühnenbild ist schon aufgebaut. In der Mitte des Raumes steht eine Tür, am Rand ein kleines Bett. Dieses Bett gehört im Krippenspiel dem Wirt, der Hauptperson. Lisa Maria Kramm hat sich an die textreiche Rolle des Wirtes getraut. Seit vier Jahren ist sie schon bei den Krippenspielen in der Emmauskirche dabei. Den Text habe sie schon innerhalb einer Woche auswendig gekonnt, erzählt die Zehnjährige.

Zwischen den Szenen wird an Heiligabend gesungen

Und dann wird es ernst: Pfarrer Jan Busse trommelt alle kleinen Schauspieler zusammen und gibt die ersten Regieanweisungen. „Wichtig ist es, dass ihr alle still seid, wenn ihr nicht dran sein. Ihr müsst die anderen mit eurem guten Willen unterstützen.“ Das haben alle verinnerlicht, die bunte Truppe sitzt ein wenig stiller, denn jetzt geht die erste Probe los.

Lisa ist als erste dran. Sie hat ein braunes Gewand mit Schürze und eine Schlafmütze an. Sie legt sich in das kleine Bett auf der Bühne. „Lisa streck dich, bevor du dich hinlegst“, heißt es aus dem Off von Busse. Das macht sie. Jetzt kommen Maria und Josef an die Tür auf der Bühne. Noah Pieper spielt den Josef. Der Zehnjährige hat sich sofort für die Rolle gemeldet: „Ich schlüpfe gerne in andere Rollen, und Texte kann ich mir gut merken.“ Die gleichaltrige Judith Kramm spielt die Maria. Alle sprechen selbstbewusst in ihr Mikrofon und spielen ihre Szene ohne Patzer durch. Maria und Josef dürfen im Stall des Wirts unterkommen. Busse ist sehr zufrieden: „Die Szene war schon sehr gut. Jetzt sprecht noch ein wenig langsamer.“

Zwischen den einzelne Szenen wird beim Auftritt an Heiligabend gesungen oder gebetet. Das sagt der Pfarrer den Kindern immer wieder, damit sie sich die Pausen einprägen. In den nächsten Szenen wird der Wirt immer wieder von den heiligen drei Königen, Engeln oder Hirten aus dem Bett geklopft. Alle wollen zum Jesuskind. An einem langen Stock ist ein Stern befestigt. Den tragen die Kinder immer wieder durch das Geschehen, um den Stern von Betlehem darzustellen. Manchmal geht das Mikrofon nicht oder es ist zu laut eingestellt. Dann bricht die Kindergruppe in lautes Gelächter aus. Kurz vor Ende des Krippenspiels gibt es einen kleinen Umbau. Das Licht geht aus, und plötzlich werden die Kinder hektisch. So ein Umbau muss schnell gehen, wissen sie und rennen wild auf der Bühne umher. Die Probe ist zu Ende. Busse resümiert mit den Kindern das Ergebnis: „Ich bin total begeistert. Redet alle noch ein wenig langsamer. Und Du Wirt, Du darfst ruhig ein bisschen dümmlich klingen im Stück.“

Weshalb gibt es eigentlich jedes Weihnachten ein Krippenspiel? Die Kinder haben eine klare Antwort darauf: „So lernen wir, warum es Weihnachten gibt, und die Eltern freuen sich, uns zu sehen.“ Corinna Hambach (10) findet noch einen weiteren Vorteil daran: Ohne das Krippenspiel sei ihr Heiligabend zu langweilig.

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