Lage im Kreis ist unter Kontrolle Niederkasseler Kita-Gruppe geht wegen infiziertem Kind in Quarantäne

Rhein-Sieg-Kreis · Grundsätzlich entspannt sich die Infektions-Lage im Rhein-Sieg-Kreis. In Niederkassel hat es wegen der Corona-Fälle in einer Kita einen größeren Anstieg gegeben. Kommende Woche beginnen auf Anweisung des Landes umfangreiche Tests in den Fleischverarbeitungsbetrieben.

 Sars-CoV-2-Tests von rund 700 Mitarbeitern in fleischverarbeitenden Betrieben stehen im Kreis ab der kommenden Woche an. Unter anderem wird wieder bei der Firma Willms in Ruppichteroth präventiv getestet.

Sars-CoV-2-Tests von rund 700 Mitarbeitern in fleischverarbeitenden Betrieben stehen im Kreis ab der kommenden Woche an. Unter anderem wird wieder bei der Firma Willms in Ruppichteroth präventiv getestet.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Entspannt zeigte sich Landrat Sebastian Schuster am Donnerstag bei der Pressekonferenz des Rhein-Sieg-Kreises zur Corona-Krise: „Wir haben 15 aktuelle Fälle und befinden uns in einer guten und überschaubaren Lage.“

Viele Kommunen im Kreis hätten derzeit keine aktuellen Fälle, und die sieben Infizierten in Niederkassel verteilten sich über das Stadtgebiet; der sprunghafte Anstieg sei Zufall. In einer Niederkasseler Kindertagesstätte wurde, wie jetzt bekannt wurde, bereits vergangene Woche ein Kind positiv getestet. Die Kinder und Erzieher der entsprechenden Gruppe befinden sich in Quarantäne.

Zwei Infektionen im Umfeld des Kindes

Im Umfeld des Kita-Kindes kam es nach GA-Informationen zu zwei weiteren Infektionen. Dies seien allerdings keine Kita-Kinder. „Der Fall in der Kita hängt nicht mit den anderen zusammen“, betonte Schuster mit Blick auf die übrigen vier Infektionsfälle in Niederkassel.

Wie schnell sich die Infektions-Lage jedoch ändern könne, zeige der Fall des Fleischkonzerns Tönnies in Gütersloh. Hunderte Mitarbeiter sind dort mittlerweile positiv getestet, mehrere Tausend in Quarantäne. „Solche Entwicklungen kündigen sich leider nicht an“, so der Landrat.

700 Mitarbeiter müssen präventiv getestet werden

Der Kreis wurde nun vom Land aufgefordert, in allen fleischverarbeitenden Betrieben zu testen, die Werkvertragsarbeiter beschäftigen.

Das trifft unter anderem auf den Fleischgroßhändler Willms in Ruppichteroth zu. Ab kommender Woche werden rund 700 Personen präventiv getestet.

Dies verzögere die Testungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen. „Wir müssen die Zeitpläne immer wieder neu stricken und Prioritäten setzen“, sagte Schuster. Erfreulich sei aber, dass es gerade kein auffälliges Ausbruchsgeschehen in den Einrichtungen gebe.

Auch der bestätigte Corona-Fall in einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar-Birk sei unter Kontrolle. Die Einrichtung steht unter Quarantäne, der infizierte Bewohner ist gesondert untergebracht. Bei allen 17 Bewohnern wurden Abstriche genommen, um sie auf Sars-CoV-2 zu testen.

Bund übernimmt Kosten im Zusammenhang mit der Warn-App

In einer 15-seitigen Handreichung des Ministeriums sei informiert worden, dass die Kosten für Tests von Personen, die von der neuen Corona-Warn-App einen Gefährdungshinweis bekommen, übernommen werden.

Der Kreis gab zudem bekannt, dass am kommenden Montag, 22. Juni, das Kreishaus und die Rathäuser im Rhein-Sieg-Kreis wieder für den allgemeinen Besucherverkehr öffnen. Hiervon ausgenommen bleibt zunächst der Bürgerservice, wo weiterhin nur Besuche mit Termin möglich sind. Bei allen übrigen Dienststellen entfällt die Terminvereinbarung. Besucher müssen Maske tragen.

In der kommenden Woche will der Kreis ein neues Konzeptpapier zur Saisonarbeit in der Landwirtschaft vorstellen, das vom 16. Juli bis Ende des Jahres gelten soll.

Am 1. Juli geht zudem die Software „Sormas“ – eine Abkürzung für „Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System“ – an den Start. Sie soll bei der Kontaktverfolgung in den Bezirken unterstützen. „Dadurch vermeiden wir hoffentlich künftig Verzögerungen durch lange Meldeketten“, so Schuster.

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