Diebstahl in Mondorf Unbekannte stehlen 180 Quadratmeter Gerüst

Niederkassel · Dreiste Täter bauen fachmännisch ein Gerüst an der Rückseite eines Mehrfamilienhauses in Mondorf ab und entwenden 35 Rahmen mit rund 50 Dielen.

 An der hinteren Hauswand gab es nichts mehr zum Abbauen für die Kolonne um Andre Munsch (li). Das gesamte Gerüst wurde entwendet.

An der hinteren Hauswand gab es nichts mehr zum Abbauen für die Kolonne um Andre Munsch (li). Das gesamte Gerüst wurde entwendet.

Foto: Martina Welt

Sprachlos zeigten sich alle Beteiligten angesichts des umfassenden Diebstahls eines Baugerüstes. 180 Quadratmeter Gerüst sind von der rückwärtigen Seite eines Rohbaus an der Mondorfer Unterdorfstraße entwendet worden. Festgestellt wurde der Schaden von den Mitarbeitern der Gerüstbaufirma Wilhelm Schaub aus Bornheim am Mittwochmorgen. „Wir hatten das komplette Haus eingerüstet und haben jetzt den Auftrag bekommen, das Gerüst zu demontieren“, erläuterte Ann-Kristin Düster von der Gerüstbaufirma dem GA.

Einen solch umfassenden Diebstahl hat sie während ihrer zwölfjährigen Tätigkeit noch nicht erlebt, und auch die beiden Polizeibeamten der Troisdorfer Polizeiwache beschäftigen sich erstmals mit dem Diebstahl eines kompletten Gerüstes von der hinteren Wand des Rohbaus eines Mehrfamilienhauses. „Das habe ich in 25 Jahren Dienstzeit noch nicht gehabt“, sagte ein Polizeibeamter. Auf rund 30 000 Euro wird der Schaden beziffert. 35 Gerüstrahmen mit ungefähr 50 Dielen haben die unbekannten Täter fachmännisch demontiert. Auch der Vorarbeiter des Gerüstbauer-Trupps ist einigermaßen erstaunt. „Offenbar muss man nur dreist genug sein, dann klappt das“, kommentierte André Munsch die Tat.

Er schätzt, dass sein Team ungefähr zwei Stunden für die Demontage benötigt hätte. Seiner Meinung nach müssten schon mehrere Arbeiter am Werk gewesen sein, und das einige Stunden lang. Als Werkzeug reiche ein so genannter 19er Schlüssel oder sogar ein Radkreuz, um die Schraubverbindungen am Gerüst zu lösen. „Das hat eigentlich jeder zu Hause in der Werkzeugkiste“, glaubt Munsch.

Dreist waren die mutmaßlichen Diebe tatsächlich, wenn sich die Beobachtungen einer Nachbarin bewahrheiten sollten. Die Seniorin von gegenüber hat nach eigener Aussage gesehen, wie so um die Karnevalszeit herum ein beigefarbener Kleinbus mit Kölner Kennzeichen vor dem Haus angehalten und die Gerüstteile eingeräumt habe. „Ich habe mir nichts dabei gedacht, denn die Arbeiter haben in aller Seelenruhe am helllichten Tag das Gerüst abgebaut und in den Kleinbus verstaut“, erinnert sie sich. Außerdem habe sie ähnliche Kleinbusse auch während der Bauphase immer wieder vor dem Haus beobachtet.

Die Zimmerer hatten den Dachstuhl kurz vorher, im Februar, montiert. „Eigentlich sollten danach Fenster eingesetzt,verputzt und das Dach eingedeckt werden, wozu man auch das Gerüst benötigte“, erklärt Düster die lange Zeit, bis der Diebstahl am gestrigen Mittwoch entdeckt wurde. Erst jetzt habe der Bauherr angeordnet, das Gerüst abzumontieren.

Während der Abbau kleiner Teile schon fast zum täglichen Schwund auf der Baustelle gehört, hat die Gerüstbau-Firma angesichts dieses umfassenden Diebstahls die Polizei informiert und hofft, dass die Versicherung den Schaden übernimmt.

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