Zwist im Niederkasseler Rathaus Streit um den neuen Personalchef

Niederkassel · Die Ratsentscheidung für einen Bewerber aus der CDU als neuen Personalchef in der Verwaltung wurde von der Gleichstellungsbeauftragten ebenso wie vom Personalratsvorsitzenden beanstandet.

 Chefin oder Chef: Im Niederkasseler Rathaus ist über die Besetzung des neuen Personalamtsleiters ein Streit entbrannt. FOTO: HOLGER ARNDT

Chefin oder Chef: Im Niederkasseler Rathaus ist über die Besetzung des neuen Personalamtsleiters ein Streit entbrannt. FOTO: HOLGER ARNDT

Foto: Holger Arndt

Konkrete Aussagen über die Gründe waren jedoch gestern weder vom Bürgermeister noch von anderer Stelle zu bekommen.

Ein männlicher Bewerber und eine weibliche Kandidatin waren am Ende des Bewerbungsverfahrens übrig geblieben. Bürgermeister Stephan Vehreschild, der den männlichen Kandidaten von Beginn an für geeigneter als Nachfolger von Wolfgang Buhrandt ansah, verwies gestern auf GA-Nachfrage darauf, dass das Verfahren noch nicht abgeschlossen sei. „Deshalb werde ich derzeit noch nichts dazu sagen“, so Vehreschild. Jetzt müssten zunächst zwei Erörterungstermine anberaumt werden, um dann möglicherweise Mitte nächster Woche über den Ausgang der Gespräche etwas sagen zu können.

Danach werde die Entscheidung, sollte es zu keiner Einigung kommen, erneut in den Rat verwiesen, so Vehreschild. Sowohl der Personalratsvorsitzende Frank Fütterer als auch die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Neuhöfer wollten gestern nichts zu ihrer Entscheidung sagen. Auch CDU-Fraktionschef Marcus Kitz hielt sich bedeckt: „Ich kenne bisher die Gründe für die Beanstandung nicht.“ Wie berichtet, hatte sich die CDU bereits bei der vergangenen Ratssitzung mit ihrer absoluten Mehrheit über die Entscheidung einer vorgeschalteten Kommission, die unter anderem mit Vertretern aller Ratsfraktionen besetzt war, hinweggesetzt und für den männlichen Bewerber gestimmt. Für Kitz eine rechtlich einwandfreie Vorgehensweise, denn die Qualifikation des Mannes entspreche den Anforderungen für den höheren Dienst.

Allerdings waren in der Stellenausschreibung auch Bewerber mit der Qualifikation für den gehobenen Dienst bei gleichzeitiger Bereitschaft zur Weiterbildung zugelassen. Dieses Anforderungsprofil erfüllt die Bewerberin. Entsprechend erbost waren die Reaktionen der Opposition. Friedrich Reusch (SPD) kündigte nach der nichtöffentlichen Ratssitzung an, die Kommunalaufsicht mit dem Fall zu befassen, denn seiner Meinung nach werde das Gleichstellungsgesetz verletzt.

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