Containerhaus kostet 740.000 Euro Stadt Niederkassel baut Domizil für Flüchtlinge

NIEDERKASSEL · Ein Haus, in dem Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht werden können, müsse in Niederkassel möglichst schnell gebaut werden, beschrieb der Erste Beigeordnete Helmut Esch im Bauausschuss die aktuelle Lage.

In Containerbauweise will die Stadt Niederkassel daher nun an der Ecke Markusstraße/Kopernikusstraße eine zweigeschossige Unterkunft für rund 60 Personen bauen. Zuvor muss jedoch die dortige Halle, die vom Briefmarken- und Münzverein und der DLRG genutzt wird, abgerissen werden.

Den Vereinen wurde im so genannten H-Pavillon nahe der Schule eine neue Unterkunft zugewiesen. Rund 740.000 Euro wird die Stadt für den Abriss der maroden Halle und den Aufbau des Containerhauses zahlen.

Dem stimmte der Bauausschuss mehrheitlich bei einer Gegenstimme von Dano Himmelrath (CDU) zu, der sich einen anderen Standort wünscht. "Wir wollen nicht nur Räume mit Gemeinschaftsdusche und Küche bauen, sondern kleine Wohneinheiten", erläuterte Esch das Konzept.

Für jede Wohnung, die mit maximal acht Personen belegt werden könne, stehe ein separater Eingang zur Verfügung. Offen sei noch, wo die Heizenergie herkommen solle für das Haus, das dann im Besitz der Stadt sei und bei Bedarf auch andernorts aufgebaut werden könne.

Auch eine andere Nutzung sei vorstellbar, sollte sich die Zahl der Flüchtlinge in der Zukunft reduzieren, wovon jedoch derzeit nicht auszugehen sei.

Brandschutz- und Bodengutachten habe die Stadt bereits in Auftrag gegeben, denn die Zeit dränge, damit Niederkassel die zugewiesenen Flüchtlinge alle unterbringen kann. Im Juni oder spätestens im Juli soll das Containerhaus stehen, das man gegebenenfalls auch verputzen könne, um eine bessere Optik zu erreichen.

30 bis 35 Plätze seien in Ranzel bereits angemietet worden, an der Staufenstraße habe die Stadt Wohnraum für 40 bis 45 Flüchtlinge angemietet und man hoffe, noch weitere Immobilien mieten zu können und sich dann nach einigen Jahren aus dem Mietverhältnis wieder zurückziehen zu können, erläuterte Esch die Strategie der Stadt.

Angesichts der immensen zusätzlichen Kosten fand Stefan Robert (CDU) deutliche Worte: "Die Landesregierung lässt uns als Kommune schmählich im Stich, alles Mögliche wird erwartet, nichts finanziert."

Dano Himmelrath sähe das Quartier lieber an der Waldstraße neben dem DRK. Dort liege es nicht so am Stadtrand und habe eine bessere Anbindung. Außerdem bestünde dann die Hoffnung, dass der dortige Schrottplatz endlich verschwinde.

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