Ärger wegen Lärm Skater in Niederkassel wehren sich

Niederkassel · Die Freizeitanlage in Mondorf soll nach Schallschutzgutachten nur noch sechs statt sieben Stunden täglich geöffnet sein. Niederkasseler Jugendliche fühlen sich benachteiligt und fordern jetzt ein Gespräch mit allen Beteiligten.

 Marius Buerger (links) und Finn Weiler bringen die Beschwerden der Skater im Jugendhilfeausschuss vor.

Marius Buerger (links) und Finn Weiler bringen die Beschwerden der Skater im Jugendhilfeausschuss vor.

Foto: Martina Welt

Mit ihrem Vorschlag, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, fanden Finn Weiler und Marius Buerger vom Kinder- und Jugendparlament große Unterstützung im Niederkasseler Jugendhilfeausschuss. Offenbar sorgt aktuell die zunehmende Beschränkung der Nutzung des Skaterparks in Mondorf bei den Kindern und Jugendlichen für jede Menge Frustration und Verärgerung.

„Die Jugendlichen fühlen sich vollständig eingeschränkt, wenn der Skaterpark schon um 20 Uhr abgesperrt wird“, formulierte es Finn Weiler. Viele seien bereits berufstätig und könnten daher ihrem Sport erst ab 19 Uhr nachgehen. Dann verbleibe höchstens eine Stunde, um zu skaten. Das sei viel zu wenig, finden die Jugendvertreter.

Jugendvertreter fürchten Zerstörung der Gemeinschaft

Dass jetzt sogar darüber nachgedacht werde, die Öffnungszeiten noch weiter einzuschränken, sei für die Skater nicht nachvollziehbar. „Wir sind aufgebracht, dass jemand das durchsetzen will“, sagte Buerger. Schließlich existiere der Skaterpark in Mondorf seit 2005, und bis 2014 habe es keinerlei Probleme gegeben. „Die Gemeinschaft dort ist super, man trifft sich und treibt gemeinsam Sport.“ Genau das werde jedoch mit der massiven Einschränkung der Öffnungszeiten zerstört, fürchten die Jugendvertreter.

Den Grund für die Beschränkungen lieferte den Jugendlichen der Beigeordnete Sebastian Sanders. „Die Lärmschutzverordnung wurde verschärft, und in der Nachbarschaft gab es Klagen gegen die geplante Sporthalle“, erinnerte er an die Beschwerden der Anwohner zu den Plänen der Stadt, in direkter Nachbarschaft zum Skaterpark eine Einfeld-Sporthalle zu bauen.

Die Klage sei zwar zurückgenommen worden, dennoch sei ein Lärmschutzgutachten erstellt worden, das den gesamten Lärm von der Halle und dem Skaterpark berücksichtigen müsse. „Der darf ein gewisses Level nicht überschreiten, und deshalb kann der Skaterpark nur sechs Stunden am Tag öffnen“, so Sanders. Dennoch gebe es die Möglichkeit der Ausnahmegenehmigung zum Beispiel in den Ferien oder aber für Wettkämpfe wie „Locals Only“, die auf der Anlage ausgetragen werden. Bisher sei die Anlage von Montag bis einschließlich Samstag von 9 bis 20 Uhr geöffnet.

Jugend will Gespräch mit allen Beteiligten suchen

„Wir sind alle kompromissbereit“, sagte Finn Weiler und forderte die Verwaltung auf, dem Kinder- und Jugendparlament zum einen, das Schallschutzgutachten zur Verfügung zu stellen, und zum anderen, ein Gespräch mit allen Beteiligten, auch mit den betroffenen Nachbarn, zu initiieren. Große Unterstützung für diesen, wie Edgar Engelhardt (SPD) meinte, „sehr konstruktiven Vorschlag“ gab es aus dem Ausschuss.

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