Angebliche Geldforderung in Niederkassel Richter verhängt Geldstrafe wegen Nötigung

SIEGBURG/NIEDERKASSEL · Ein Streit um Geld zwischen Mitgliedern einer Werkstattgemeinschaft hat am Donnerstag das Schöffengericht am Amtsgericht Siegburg beschäftigt. Ein 26-jähriger Kölner soll 5000 Euro von einem Niederkasseler verlangt haben, ihn gemeinsam mit einem 31-jährigen Bekannten aufgesucht und bedroht haben. Am Ende wurde der 31-jährige Begleiter zu einer Geldstrafe verurteilt, das Verfahren gegen den 26-Jährigen gegen eine Geldbuße eingestellt.

Der 26-jährige Maschinenbaustudent soll dem 28-jährigen Niederkasseler 1000 Euro für Material in der Werkstatt geschuldet haben. "Die Forderung war total lächerlich und haltlos", so der 26-jährige Angeklagte vor Gericht. Stattdessen sollen die Angeklagten Geld gefordert haben. "Sein Bekannter drohte damit, mich umzubringen oder zu missbrauchen, wenn ich keine 5000 Euro innerhalb einer Woche zahle", so der 28-Jährige vor Gericht. Statt Beweisen für diese Drohungen gibt es jedoch einen Drohanruf des vermeintlichen Opfers beim Hauptbeschuldigten. "Daran kann ich mich nicht erinnern", erklärte der Niederkasseler.

Bei seiner Strafanzeige beschuldigte er zudem noch die beiden Angeklagten, mit Drogen zu handeln. "Damit wollte ich die Gefährlichkeit der beiden unterstreichen", sagte der 28-Jährige im Zeugenstand. Die Vorwürfe waren jedoch absolut haltlos.

"Eine solche Verdächtigung ist doch Quatsch, totaler Unfug", ermahnte ihn Richter Ulrich Wilbrand daraufhin. Da es jedoch statt der Bedrohungen nachweislich zu Beleidigungen gekommen war, wurde der 31-jährige Begleiter wegen Nötigung und Beleidigung zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Das Verfahren gegen den Hauptangeklagten wurde gegen eine Geldbuße von 1000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung eingestellt.

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