Niederkasseler Ehepaar forderte Schadenersatz Rechtsstreit um Tollitäten in Lülsdorf ist beigelegt

Niederkassel · Im Rechtstreit zwischen dem Ehepaar Monika und Reiner Keilinghaus, das in der Session 2015/16 Prinzenpaar werden wollte und der KG Grün-Weiß Lülsdorf hat das Paar seine Klage zurückgenommen. Als Scheitern will es den Schritt aber nicht verstanden wissen.

 Alles war vorbereitet, doch die KG Grün-Weiß Lülsdorf erteilte Reiner und Monika Keilinghaus eine Absage.

Alles war vorbereitet, doch die KG Grün-Weiß Lülsdorf erteilte Reiner und Monika Keilinghaus eine Absage.

Foto: Foto: Martina Welt

Der Rechtsstreit zwischen dem Ehepaar Monika und Reiner Keilinghaus, das in der Karnevalssession 2015/16 Prinzenpaar werden wollte und ihrem Karnevalsverein, der KG Grün-Weiß Lülsdorf, ist beendet. Das Paar hat seine Klage vor dem Bonner Landgericht zurückgenommen. Wie berichtet, hatten die Eheleute in der Überzeugung, das Prinzenpaar zu werden, teure Ornate und Orden bestellt.

Doch die Vorbereitungen waren verfrüht. Die KG Grün-Weiß Lülsdorf sagte dem Ehepaar im März 2015, dass sie nicht als Tollitäten aufgestellt würden. Reiner Keilinghaus forderte vor Gericht rund 6000 Euro Schadensersatz.

„Wir sind erleichtert, dass es nun endlich vorbei ist, und wir weiter nach vorne blicken können“, erklärt die Pressewartin der KG, Nicole Sempert. In der mündlichen Verhandlung hatten Zeugen aus dem Verein übereinstimmend ausgesagt, dass dem Ehepaar im Januar 2014 keine feste Zusage gegeben worden sei. Nach Angaben des Vereins habe die Richterin zu diesem Zeitpunkt dem klagenden Paar bereits empfohlen, ihre Klage zu überdenken.

Viele Fragen sind noch offen

Einem von der Vorsitzenden vorgeschlagenen Vergleich, nach dem der Verein 1500 Euro zahlen sollte, stimmte die Karnevalsgesellschaft nicht zu. Wie die KG Grün-Weiß Lülsdorf weiter mitteilte, habe sich der verhinderte Prinz als damaliger Schatzmeister selbst noch Spendenquittungen über Ornat und Orden ausgestellt, da er diese der KG Grün-Weiß Lülsdorf später überlassen wollte. Auf die Herausgabe der Ornate und des Zubehöres warte der Verein allerdings weiterhin.

„Wir sind nicht gescheitert, sondern wir haben gesagt, jetzt ist Schluss“, erklärte der verhinderte Karnevalsprinz. „Da steht so viel Lüge im Raum, ich hätte die Präsidentin in der nächsten Instanz wegen Urkundenfälschung anzeigen müssen.“ Das war dem Lülsdorfer Paar einfach zu viel. Auch finanziell hätte man in Vorkasse treten müssen. Das wären nochmal 7000 Euro gewesen, zuzüglich der Überprüfung durch einen Sachverständigen, so die Information der beiden. „Es bleibt einfach bei uns die Frage im Raum, ob die KG ihre Zeugen gekauft hat“, so Keilinghaus.

Er ist sich sicher, dass die Richterin keine Entscheidung getroffen hätte. „Wir hätten in der nächsten Instanz weiter klagen müssen, um zu unserem Recht zu kommen.“ Das sei ihnen einfach zu viel gewesen. Auf Empfehlung ihres Anwalts hätten sie deshalb die Klage zurückgezogen. „Wir sind nach wie vor Karnevalisten, aber nicht mehr in der KG Grün-Weiß Lülsdorf.“ Mitglieder wechselten die Straßenseite, wenn man sich im Ort begegne, berichtet Keilinghaus. Das Ornat von damals hängt noch im Schrank der beiden, auch wenn sie keinerlei Ambitionen mehr haben, bei einer anderen Gesellschaft als Prinzenpaar anzutreten. „Der Verein hat durch die immerwährenden falschen Beschuldigungen und Pressemitteilungen sehr viel an Ansehen im Ort verloren, auch viele Mitglieder haben den Verein daraufhin verlassen“, sagte der Geschäftsführer der Karnevalsgesellschaft, Gereon Busch.

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