Diskussion über Rheinquerung Projekt Rheinspange 553 liegt im Zeitplan

Niederkassel · Die CDU-Fraktion Niederkassel hat über die geplante Rheinspange informiert. Diskutiert werden derzeit mehrere Optionen einer Querung. Weiter ist man mit den Planungen zur Stadtbahn.

 Der Blick vom Rheidter Wert in Richtung Norden auf den Rhein, wo diverse Trassenführungen für eine Rheinspange diskutiert werden

Der Blick vom Rheidter Wert in Richtung Norden auf den Rhein, wo diverse Trassenführungen für eine Rheinspange diskutiert werden

Foto: Axel Vogel

Das Projekt Rheinspange 553, die Planung einer vier-streifigen Autobahn zwischen A 555 und A 59, liegt voll im Zeitplan. Derzeit arbeitet man beim Landesbetrieb Straßen NRW mit Hochdruck an der Trassenführung. Die Rotunde des Schulzentrums Nord war voll besetzt, als Marcus Kitz, CDU-Fraktionsvorsitzender in Niederkassel, die Gäste am Montagabend bei der öffentlichen Fraktionssitzung begrüßte. Die Rheinquerung und die geplante Stadtbahn, die Niederkassel mit Bonn und Köln verbinden soll, interessiert die Menschen im Ort.

Man wolle über den derzeitigen Sachstand berichten und eine Blick auf den weiteren Verlauf werfen, so Kitz. Zurzeit gebe es sechs bis acht Varianten einer Rheinquerung, im Westen mit vier und im Osten mit fünf Anschlusspunkten. Dabei gilt es, neben der technischen Machbarkeit auch die Umweltverträglichkeit des Bauvorhabens zu beachten. Neben dem Schutz von Tieren, Pflanzen, Boden und Luft, müssen auch Folgen für kulturelles Erbe, Boden- und Baudenkmäler berücksichtigt werden. Unter diesen Voraussetzungen ergäben sich derzeit mehrere Optionen einer Rheinquerung linksrheinisch von Wesseling bis Urfeld mit Verknüpfungspunkten in mehreren Varianten zur rechtsrheinischen Seite: von Langel/Lülsdorf bis zur Panzerstraße zwischen Niederkassel und Rheidt.

Dabei loteten die Planer auch die Möglichkeit einer Tunnellösung aus, die aber nicht an allen Stellen machbar sei: „Ein Tunnel wäre die beste Lösung für Mensch, Tier und Umwelt. Wir wollen keine Zerschneidung der Stadt und keine monströsen Bauwerke“, so Kitz. Ein Tunnel hätte auch den Vorteil, dass die Autobahn dann in Troglage weitergeführt werden könnte und sich so eine erheblich Lärmreduktion ergeben würde, so Kitz, der betonte, dass auch eine Autobahnanschlussstelle im Stadtgebiet nicht erwünscht sei. „Die nächsten sechs bis neun Monate sind entscheidend.

Die Stadtverwaltung, die sich bisher noch nicht geäußert hat, kann dann als Träger öffentlicher Belange Einfluss nehmen. Dafür wurden bereits 100.000 Euro für juristische Unterstützung in den Haushalt eingestellt, zum Beispiel für zusätzliche Gutachten“, so der Fraktionsvorsitzende. Am 11. März wird ein Vertreter vom Landesbetrieb Straßen NRW zur Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses in die Aula des Kopernikus-Gymnasiums kommen.

Weiter sei man mit den Planungen zur Stadtbahn. Geplant ist eine Verbindung zwischen Bonn, Niederkassel und Köln mit einer Rheinquerung am südlichen Ortsende von Langel. Das Brückenbauwerk, das auch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden kann, soll unabhängig von einer eventuellen Autobahnbrücke gebaut werden und in Godorf an das dortige Schienennetz angeschlossen werden. Eine Weiterführung der Stadtbahn nach Zündorf ist Kitz zufolge nicht mehr geplant.

Sollte die Brücke für die Stadtbahn gebaut werden, will die Stadt Köln die Linie 7 bis nach Langel fortführen. Damit die Stadtbahn auf den Gleisen der RSVG fahren kann, müsste für den Güterverkehr der Evonik als Gleisnutzer ein neues Gleis gebaut werden. Hierzu liegt die Zustimmung des Landes NRW vor, den Gleisneubau vom Evonik-Werk bis zu DB-Stammstrecke nach Lind zu bauen. Bis beide Projekte realisiert sind, dürften allerdings noch etliche Jahre vergehen, so Kitz.

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