Straßenausbau in Niederkassel Prägender Asphalt für die Rheinallee

Niederkassel · Stadt verschönert den Boulevard in Niederkassel mit langlebigem Pflastermuster. Terracottafarbenes Band soll das Tempo der Autofahrer reduzieren.

 Optische Unterbrechung: Die Matte mit dem Stadtwappen wird am Anfang und am Ende der Rheinallee eingeprägt. Wie das geht, zeigen Helmut Luithle (links) und Helmut Esch..

Optische Unterbrechung: Die Matte mit dem Stadtwappen wird am Anfang und am Ende der Rheinallee eingeprägt. Wie das geht, zeigen Helmut Luithle (links) und Helmut Esch..

Foto: Foto: Martina Welt

Die terracottafarbenen Streifen sehen wie echtes Pflaster aus. Es sind aber nur Matten. Sie unterbrechen die Rheinallee in Mondorf in regelmäßigen Abständen und setzen das optische i-Tüpfelchen auf die sanierte Rheinuferpromenade. 14 Felder wurden auf den 700 Metern der Promenade am Mittwoch und Donnerstag von der Frankfurter Spezialfirma Creaprint aufgebracht. Jeder der Streifen besteht aus eingeprägtem Pflastermuster in die Asphaltdecke, zu Beginn und am Ende zudem mit dem Stadtwappen und zwischendrin mit anscheinend rund verlegtem Pflaster versehen.

Die im Vergleich zu richtigem Pflaster wesentlich langlebigere Prägetechnik kommt aus den USA, berichtet der zuständige Bauingenieur der Stadt Helmut Luithle. Die Asphaltfarbe habe eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit. Der Bereich, auf dem die Prägepflaster in die Asphaltdecke eingeprägt werden, wird zunächst sehr langsam auf ungefähr 100 bis 120 Grad aufgewärmt. Auf diese heiße Asphaltmasse werden dann die vorgefertigten Matten gelegt und mit einer Rüttelmaschine eingedrückt. Einen Tag später können die eingeprägten Muster – in diesem Fall das Pflastermuster – zunächst grundiert und danach mit einer entsprechenden Farbe versehen werden.

Der Vorteil der Prägemethode liegt insbesondere in der längeren Haltbarkeit, erklärte Luithle. Immer dann, wenn Beton auf Asphalt stoße, seien zwei Fugen vor und hinter dem Pflasterstreifen notwendig. Diese wiederum hätten ein enormes Wartungspotenzial, das mit der neuen Prägemethode fast gleich Null sei. Den ersten Prägeasphalt, den Luithle selbst aufgebracht hat, gab es vor 25 Jahren auf dem Nogenter Platz in Siegburg. 18.000 bis 20.000 Euro hat diese kosmetische Maßnahme auf der Rheinallee zusätzlich gekostet, geschätzt wurde sie zunächst auf rund 11.0000 Euro. Die Matte mit dem Stadtwappen gehört der Stadt und könnte somit auch an anderer Stelle zum Einsatz kommen. Dafür musste die Stadt rund 2000 Euro bezahlen, die allerdings nicht von den Anwohnern mitfinanziert werden müssen, betonte der Erste Beigeordnete Helmut Esch, der ebenfalls beim Ortstermin dabei war.

Wie berichtet hatte es Proteste von den Anwohnern der Rheinallee gegeben, als die Stadt über die Sanierung und Verschönerung des Boulevards nachdachte. Man einigte sich schließlich, indem einige teure Elemente weggelassen wurden. So wurde zum Beispiel auf Ausweichbuchten verzichtet. Straßeneinmündungen und Grundstückszufahrten werden weiterhin als Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr auf der nur vier Meter breiten Straße genutzt.

Die Anwohner müssen sich zudem statt wie üblich mit 90 Prozent nur mit 65 Prozent an den Kosten für die Straßensanierung beteiligen. Die Gesamtmaßnahme einschließlich Planungskosten kostet über 700.000 Euro. Diese Kosten werden zu 65 Prozent auf die 43 Anwohner der Rheinallee je nach Grundstücksgröße umgelegt.

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