Theaterverein Rheidt "Othello darf nicht platzen": Jede Menge Durcheinander

NIEDERKASSEL · Eine Hotelsuite ist der Schauplatz des diesjährigen Stücks der Seniorenabteilung im Theaterverein Rheidt. Gleich zwei Räume wurden auf der Bühne mit Unterstützung von Möbel Hausmann aufgebaut, in denen sich die Story dramatisch zu entwickeln droht.

Alles wartet zunächst auf den Star Tito Merelli (Matthias Volberg), der sich äußerst divenhaft mit großer Verspätung nebst Gattin doch noch rechtzeitig einfindet, seine Teilnahme an der Generalprobe zur Oper jedoch rundweg verweigert. Ihn plagen ganz andere Sorgen denn Wein, Weib und Genuss fordern ihren Tribut.

Das sind zum einen die schmerzhaften Blähungen, die den Opernsänger ermattet aufs Bett sinken lassen, zum anderen auch immer wieder aufkeimende Wortgefechte mit der Gattin Maria (Andrea Liedtke) wegen seiner besonderen Vorliebe für "Busens" aller Art, was sie ihrem Gatten wortreich und mit italienischem Akzent immer wieder vorwirft.

Als Maria schließlich genug hat von den Eskapaden, schreibt sie einen Abschiedsbrief und verschwindet. Das wiederum wirft Merelli um, er betrinkt sich gemeinsam mit dem Assistenten des Operndirektors Max (Norman Klar) und verfällt in einen Tiefschlaf. Rechtzeitig vor der Aufführung findet dieser ihn und den Abschiedsbrief, den er wiederum als Abschied vom Leben interpretiert.

Verzweifelt beratschlagen Max und sein Vorgesetzter, Operndirektor Theo Sander (Alexander Manderfeld), was sie tun können, denn "Othello darf nicht platzen". Die Vorstellung soll auf keinen Fall abgesagt werden Alexander, ein eifriger und durchaus begabter Amateursänger, lässt sich überreden, einzuspringen.

Das Durcheinander nimmt seinen Lauf in dem Moment, als der Totgeglaubte sich als quicklebendig erweist. Für den ein oder anderen sei dieses Stück durchaus eine Herausforderung gewesen, resümierte Regisseur Jörg Söntgen vor der Generalprobe am Donnerstagabend.

"Es ist auf jeden Fall etwas anderes als ein Millowitsch-Schwank." Das beginne schon bei dem aufwendigen Bühnenbild mit sechs Türen, zwei Zimmern und einem Bett. Seit Mitte Juli wird zweimal die Woche geprobt, am Freitag gab es nur noch hin und wieder etwas für die Souffleuse zu tun, wenn Othello neben Blähungen kleine Texthänger plagten. Die Premiere des neuen Stücks ist am heutigen Samstag um 20 Uhr. Die Theatergruppe sucht übrigens noch Mitspieler, die sich bei Jörg Söntgen unter Tel. 017 4/2 77 07 04 melden können.

Aufführungen

Nach der heutigen Premiere gibt es weitere Vorstellungen am morgigen Sonntag, 30. November, um 11 Uhr, sowie am Freitag und Samstag, 5./6. Dezember, jeweils ab 20 Uhr in der Aula der Realschule. Für die Vorstellungen im Dezember sind noch Karten erhältlich in der Parfümerie Vollmar in Rheidt oder an der Ticket-Hotline unter Tel. 0 22 08/22 30.

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