Fußballmannschaft "Knochenbrecher" aus Niederkassel gründen einen Förderverein

Niederkassel · Erst war es der Fußball, dann kam der Karneval hinzu: Um auch in Zukunft Veranstaltungen während der Session ausrichten zu können, gründen die Knochenbrecher einen Förderverein.

 Fußball und Karneval sind die Themen bei den Knochenbrechern: v.l. Dieter Kasper, Anne-Marie Esch, Marc Pfister, Stephan Bär, Daniel Samtleben und Tobias Langer.

Fußball und Karneval sind die Themen bei den Knochenbrechern: v.l. Dieter Kasper, Anne-Marie Esch, Marc Pfister, Stephan Bär, Daniel Samtleben und Tobias Langer.

Foto: Martina Welt

Nach 24 Jahren gründen die Knochenbrecher aus Niederkassel einen Förderverein, um so ihre zahlreichen Aktivitäten auch in Zukunft durchführen zu können, meint der frisch gekürte Vorsitzende der Fördervereins, Marc Pfister. Er zählt neben Tobias Langer zu den Gründungsmitgliedern der Hobby-Kicker und beide erinnern sich noch an die Anfänge 1993, als die Knochenbrecher noch als namenlose Truppe an Hobby-Turnieren teilnahmen.

„Wir waren nur sehr mäßig erfolgreich und daraus ergab sich dann auch unser Name“, meint Stephan Bär, der fünf Jahre nach der Gründung zu den Kickern stieß. Sportlich wurde einiges ausprobiert. Fußballerisch konnten sie die Betriebsfußballmannschaft, in der Marc Pfister kickte, nach der Firmenschließung übernehmen und so in der Betriebsliga starten. „Dort haben wir es mit einigen Aufs und Abs immer wieder in die A-Klasse geschafft“, meint Pfister und genau da werden sie auch in der kommenden Saison spielen.

Vier Jahre lang gab es auch mal eine Hallensportgruppe bei den Knochenbrechern, in der sich die sportlich Ambitionierten im Handball oder Basketball ausprobierten. Selbst eine Hurling-Gruppe wurde gegründet - allerdings nur für kurze Zeit, denn die irische Variante des Hockeys ist wesentlich robuster als die deutsche und es gibt deutschlandweit weniger als zehn Mannschaften, die diese Sportart ausüben.

Seit 1997 sind die Knochenbrecher im Karneval dabei

Inzwischen sind die Fußballer, die vor 24 Jahren auf dem Platz in Uckendorf begonnen haben, auf einen Platz in Bonn-Beuel umgezogen, wo sie immer montags auf ihre Gegner treffen. Training gibt es bei den Knochenbrechern keines, „das Talent muss ausreichen“, meinen sie schmunzelnd.

Schon 1996 wollten die Fußballer mehr und gründeten ein zweites Standbein für den Verein: Die Karnevalsabteilung. „Dabei ging es in erster Linie darum, auch die Ehefrauen und Freundinnen einzubinden“, erläutert Langer. Den ersten Karneval bestritten die Knochenbrecher noch als Fußgruppe aber schon 1997 waren sie mit einem Wagen im Rheidter Zoch mit von der Partie. „Wir hatten uns einen Anhänger aus dem Erdbeerhof Engels geliehen und den zur Gefangenenzelle ausgebaut“, schildert Bär die jecken Anfänge. Die machten allen Beteiligten so viel Spaß, dass fortan keiner der Karnevalszüge mehr versäumt wurde. „2001 kauften wir unseren eigenen Wagen, der jetzt in der vereinseigenen Wagenbauhalle steht“, erzählen die Verantwortlichen nicht ohne Stolz.

Auf einem gepachteten Grundstück, das den Inhabern des Möbelhauses Porta gehört, haben die Knochenbrecher ebenso wie der Theaterverein Rheidt, der FC Hertha Rheidt, das Festkomitee Rheidter Karneval und die Abtsberg Kicker ihre Hallen gebaut. Bis 2024 läuft der Pachtvertrag noch mit der Option auf Verlängerung um zehn weitere Jahre. „Wir hoffen sehr, dass das auch funktioniert, denn da hängen schon eine Menge Bürger in den fünf Vereinen mit dran“, sagt Langer.

Mit der „Aprés Summer Bar“ auf der Rheidter Kirmes

Aber auch die Teilnahme als Gruppe am Rheidter Zoch reichte den Knochenbrechern irgendwann nicht mehr und so beschloss man, sich in die Prinzenfolge des Festkomitees einzureihen. 2011 war es dann so weit: Prinz Stephan Bär, Jungfrau Marc Pfister und Bauer Tobias Langer hatten ihren Einsatz als Dreigestirn. 2021 sind die Knochenbrecher wieder dran, und damit das auch alles finanziert werden kann, betreiben sie seit 2004 eine Bude auf der Rheidter Kirmes „Aprés Summer Bar“ nennt sich das schmucke Stübchen, welches mit 50 unterschiedlichen Getränken auch das weibliche Publikum auf die Kirmes zieht. „Bier gab es zunächst nur hinter vorgehaltener Hand, quasi unter dem Tresen“, verraten die Hobby-Kicker. Inzwischen haben eine Kölschsorte und ein Helles Einzug in das Sortiment der Bar gehalten.

Seit 2014 veranstalten die Knochenbrecher zudem die Kindersitzung im Rheidter Karneval, die damit angesichts mindestens eines bekannten Gastes, ihr Revival im Saal Zur Linde erlebt hat.

„Um das alles auch in Zukunft zu ermöglichen, brauchen wir einen Förderverein“, sagt Pfister. Er ziehe auch wieder neue Vereinsmitglieder zu den Knochenbrechern und stelle die Finanzierung der vielen Events auf eine solide Grundlage. „Es dürfte so auch leichter werden, neue Sponsoren zu finden“, glaubt Pfister, der mit mehr finanziellem Spielraum für Karnevalswagen oder Kostüme rechnet.

Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die Knochenbrecher im kommenden Jahr. Für den Verein soll es dann einen Tagesausflug geben und die Sessions-Eröffnungsparty soll größer und noch schöner werden als sonst.

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