Container als Notlösung Gesamtschule Niederkassel soll ausgebaut werden

Niederkassel · Die Gesamtschule Niederkassel soll erweitert werden, da sie aus allen Nähten platzt. Allerdings rechnet die Stadt frühestens 2021 mit einem Beginn der Arbeiten. Nun dienen Container als Notlösung.

"Wie gestaltet sich die Übergangsphase während der Bauarbeiten am Schulzentrum Nord?" Diese Frage der FDP-Fraktionsvorsitzenden Anette Wickel im Niederkasseler Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Soziales zeigte, dass der Informationsbedarf zur weiteren Entwicklung am Schulzentrum Nord rund um die Gesamtschule und das Kopernikus-Gymnasium hoch ist.

Sie habe über die Schulpflegschaftsvorsitzende der Gesamtschule, Eva Neehuis, erfahren, dass der derzeit aufgestellte Container an einem sehr lauten Platz stehe und daher ungünstige Lernbedingungen liefere. "Ohnehin ist ja allen bekannt, dass die Gesamtschule aus allen Nähten platzt", sagte Wickel weiter.

Fachbereichsleiter Armin Wallraff erläuterte die Hintergründe. Das Problem derzeit sei, dass man noch keine endgültigen Vorgaben habe, wo denn die Schulerweiterung, die Mensa oder die Sporthalle gebaut würden.

Solange das nicht abschließend geklärt sei, könne man die Übergangscontainer nur an den Standorten errichten, wo auf keinen Fall gebaut werde. „Wir wollen keine Flächen mit Containern zusetzen, wo eventuell später endgültige Bauten hinkommen sollen“, erläuterte der Fachbereichsleiter.

Stadt schreibt Planungsleistungen aus

Derzeit sei die Stadt immer noch auf der Suche nach einem Planer. Der neue technische Beigeordnete Stephan Smith ergänzte, dass die Stadt wegen der Größe des Projektes die Kommunalagentur zu Rat gezogen habe. "Dort hat man uns zugesagt, eine Stellungnahme bis spätestens kommende Woche einzureichen", so Smith.

Dabei gehe es jedoch um die Ausschreibung der Planungsleistungen und nicht um irgendwelche Baumaßnahmen. "Angesichts des Umfangs der Planungsleistung ist das für die Stadt eine große Herausforderung", so Smith. Wie berichtet, beschloss der Ausschuss im Dezember 2018 einstimmig die kostengünstigste der von Schulplaner Raimund Patt vorgelegten Ausbauvarianten – mit Dreifachturnhalle und Campusrestaurant.

Die Gesamtkosten sollten 30 Millionen Euro nicht überschreiten. Seitdem ist es ruhig geworden rund um die Ausbaumaßnahme, und die Suche nach einem geeigneten Planer für das Großprojekt ist ganz offensichtlich noch längst nicht abgeschlossen.

Ursprünglich sollte eine externe Fachagentur beauftragt werden, eine Machbarkeitsstudie auszuloben. Diese sollte von einer Jury mit Vertretern aus Verwaltung, Ausschuss und Schulen bewertet werden.

Das Ergebnis aus dieser Bewertung sollte dann von einem Generalplaner, der alle Gewerke beauftragt und abdeckt, umgesetzt werden, erläuterten die städtischen Beigeordneten Ende 2018 das weitere Verfahren. Damals kündigten sie an, dass bis Mitte 2019 eine erste Planung auf dem Tisch liegen solle.

Bauarbeiten starten nicht vor 2021

Das wird auf keinen Fall klappen, bestätigte der Erste Beigeordnete Helmut Esch auf GA-Anfrage. Mit den Eckdaten der Kommunalagentur werde eine Ausschreibung zur Suche des Generalplaners erfolgen. "Ich denke, dass die Kriterien, die der Generalplaner erbringen muss, bis Mitte Juni entschieden sind." Danach werde europaweit ausgeschrieben. "Ich gehe mal davon aus, dass noch dieses Jahr eine Entscheidung fällt, welcher Planer oder welches Planungsteam beauftragt wird", so Esch weiter.

Danach müsse man dem Planer schon ein halbes Jahr Zeit geben, um Pläne vorzulegen, und wenn alles glatt laufe, könne dann Ende 2020 über einen beschlussfähigen Plan entschieden werden. "Vor 2021 können wir sicher nicht mit dem Bau beginnen", meinte Esch.

Für den laufenden Schulbetrieb müssten dazu Zwischenlösungen geschaffen werden, die jedes Jahr wieder neu entschieden werden müssten. Aktuell gebe es einen neuen Container an der Busschleife, auf den noch ein zweites Geschoss aufgesetzt werden soll.

Etwas näher zur Straße soll ein zweiter Container aufgestellt werden, und ein Pavillon wird für Schulklassen hergerichtet. Damit sei der Bedarf für das kommende Schuljahr gedeckt. Für das Schuljahr 2020/2021 müsse man dann erneut zusätzliche Übergangslösungen finden.

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