Naturschutzprojekte in Niederkassel Eine Brücke soll den Damm an der Laach ersetzen

Niederkassel · Niederkassel will regionales Konzept zur Entwicklung des Rheidter Werths und des Niederkasseler Sees nutzen. Die Projkete warten bereits seit vielen Jahren auf die Umsetzung.

 Der Damm verhindert die Frischwasserzufuhr in der Laach und soll deshalb durch eine Brücke ersetzt werden.

Der Damm verhindert die Frischwasserzufuhr in der Laach und soll deshalb durch eine Brücke ersetzt werden.

Foto: Foto: Martina Welt

Die Weiterentwicklung des Naturschutzes am Rheidter Werth und die Nutzung des Niederkasseler Sees zur Naherholung sind die beiden Projekte, mit denen sich Niederkassel am Integrierten Handlungskonzept Grüne Infrastruktur (IHK GI) beteiligt. Der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss (UVP) unterstützte den Vorschlag, den Franz Haverkamp, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) vorgelegt hatte, einstimmig. „Wir konnten auf das Grüne C zurückgreifen“, erläuterte Haverkamp die Hintergründe. Was genau sich hinter dem IHK GI verberge, das werde am Dienstag, 4. April ab 18 Uhr in einer Bürgerversammlung im Ratssaal der Stadt Bornheim vorgestellt.

Auf jeden Fall ist dieses Konzept nur im regionalen Verbund möglich. Auf insgesamt 190 Seiten bewerben sich dort die Kommunen Alfter, Bornheim, Bonn, Sankt Augustin, Troisdorf und Niederkassel. Kooperationspartner sind Königswinter und Hennef. Begleitet wird das Konzept vom Planungsbüro Smeets Landschaftsarchitekten aus Erftstadt.

Niederkassel wird sich mit zwei Projekten, die bereits seit vielen Jahren und auch in anderen Zusammenhängen immer wieder Thema waren, beteiligen. Das ist zum einen das Rheidter Werth und zum anderen der Niederkasseler See, der als Freizeitsee genutzt werden soll. Der Rückbau der Sportanlagen im Rheidter Werth sei aus den Mitteln des Grünen C finanziert worden, erläuterte Haverkamp. Mit dem neuerlichen Fördertopf sollen jetzt weitere Naturschutz-Maßnahmen im Rheidter Werth umgesetzt werden.

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der Damm, der durch eine Brücke ersetzt werden soll. „Dadurch wird die Versorgung der Laach mit Frischwasser verbessert“, so Haverkamp.

Bereits vor 20 Jahren habe man untersucht, ob der Niederkasseler See nicht als Badesee genutzt werden könne. Zwischenzeitlich sei man auf den Mondorfer See gekommen, um dann zu aber erkennen, dass der aus Gründen des Naturschutzes nicht genutzt werden könne. Jetzt ist wieder der Niederkasseler See im Fokus, und genau für ihm soll im Rahmen des regionalen Konzeptes eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, die alle Punkte, die möglicherweise für eine Freizeitnutzung problematisch sein könnten, untersucht. Stichtag für das Konzept ist der 1. Juni dieses Jahres. Bis dahin muss das Konzept von allen beteiligten Kommunen abgesegnet sein und dem NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz vorliegen. Sämtliche Maßnahmen unterliegen selbst bei einem positiven Bescheid und entsprechender Förderung dem Vorbehalt, dass die finanziellen Mittel in den Haushalt 2019/2020 eingestellt werden, sagte der Erste Beigeordnete Helmut Esch im Ausschuss.

„Ich bin sehr froh, dass diese beiden konkreten Maßnehmen im Nachschlag zum Grünen C mit europäischen Mitteln gefördert werden können“, kommentierte CDU-Fraktionschef Marcus Kitz das Projekt. Bisher seien sämtliche Ideen letztendlich an fehlenden finanziellen Mitteln gescheitert. Ulrich Buchholz (Grüne) kritisierte, dass die Bürger nicht beteiligt worden seien, weil die zwei Projekte „eh schon auf dem Tisch lagen“. Rund 905 000 Euro würde die Entwicklung im Rheidter Werth kosten, 43 000 Euro die Konzeptentwicklung für den Niederkasseler See. Beide Projekte könnten zu 50 Prozent von der EU bezuschusst werden. Möglicherweise gebe es ja auch noch Zuschüsse vom Land oder vom Bund, kündigte Esch an. Sobald eine Zusage vorliege, würde man in die Detailplanung gehen, antwortete er auf die Frage Peter Tilgners (SPD), wie denn die Brücke aussehen soll.

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