Neuer Imbiss in Niederkassel Ein Mondorfer brutzelt bald am Rheinufer

NIEDERKASSEL · Heinz Wilhelm Ludwig hat den Zuschlag für einen Imbisswagen am Rheinufer in Mondorf bekommen. Damit folgt der 52-Jährige einer Familientradition.

 Die Grillstation der Ludwigs stand früher auf dem Bonner Marktplatz.

Die Grillstation der Ludwigs stand früher auf dem Bonner Marktplatz.

Foto: Privat

Schon während der Sommerferien soll es am Fähranleger am Rheinufer in Mondorf einen Imbisswagen geben. Den Zuschlag hat ein Mondorfer bekommen: Heinz Wilhelm Ludwig. Das Konzept habe überzeugt, erklärte der städtische Pressesprecher Hans-Ulrich Busch auf GA-Anfrage. Die Entscheidung wurde nicht öffentlich gefällt, im Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss. Wie berichtet, gab es einen zweiten Bewerber.

Ludwig (52) ist gelernter Koch und hat seine Ausbildung im Hotel „Bristol“ in Bonn absolviert. Danach arbeitete er im Party-Service und Catering-Bereich sowie als Pächter einer Kantine. Bis zum Januar dieses Jahres stand Ludwig elf Jahre lang mit einem Imbisswagen auf dem Bonner Marktplatz. Zu seiner Flotte gehören zwei Imbiss-Wagen, die er auch zu allen möglichen Events in Bonn und Umgebung aufstellt. Ludwig freut sich über den Zuschlag, auch wenn bei ihm Restzweifel bleiben, ob sich der Aufwand insbesondere an den Werktagen lohnt. „Ich werde es austesten“, meint der gebürtige Mondorfer, dessen Vater Hilarius Ludwig schon von 1969 bis 1974 mit einem Imbisswagen am Rheinufer gestanden hatte. Eine Familientradition, die sein Sohn nun fortsetzten wird.

„1974 wurde der Fährbetrieb für einige Jahre eingestellt und mein Vater ging mit seinem Wagen Richtung Ortszentrum“, erinnert sich Ludwig. Nur an den Wochenenden stand er dann während dieser Zeit am Rhein, um den Spaziergängern dort seine Waren zu verkaufen. Heinz Wilhelm Ludwig hat sein Glück schon mal mit einem festen Imbiss in einem Gebäude im Gewerbegebiet in Mondorf versucht. „Das war aber zu weit ab vom Schuss und hat sich unterm Strich nicht gerechnet“, sagt er.

Was bei Ludwig nun am Rheinufer, wo die Stadt noch die Stelle pflastern und eine 400-Volt-Stromleitung verlegen muss, über den Verkaufstresen geht, steht noch nicht bis ins Detail fest. Der gelernte Koch wird auf jeden Fall Brat- und Currywurst anbieten, Pommes Frites und Schaschlik-Gulasch sind auch in seinem Standardsortiment ebenso wie Frikadellen. Im Sommer wird es zudem selbst gemachten Nudel- und Kartoffelsalat geben.

Der 52-Jährige weiß, was da unter Umständen auf ihn zukommt, denn er arbeitet bereits seit 35 Jahren in der Gastronomie: „Eine 80-Stunden-Woche im Wagen – und dann noch der Bürokram nach Schließung des Imbisses mit den immer weiter steigenden Auflagen an Hygiene, Personal oder Kassensysteme.“ Noch schafft Ludwig alles mit seiner Frau Renate – und das muss er auch, denn geeignetes Personal gibt es so gut wie keines.

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