Preis für Niederkasseler Kita Auszeichnung für herausragende Architektur

NIEDERKASSEL · Als einzige Kindertagesstätte (Kita) im Rhein-Sieg-Kreis hat die städtische Einrichtung an der Weidenstraße den "Kitapreis 2014" als Auszeichnung des Landes und der Architektenkammer NRW für besonders gelungene Kitas erhalten.

 Das Herzstück der Kita ist der Spielflur, der von allen fünf Gruppen gleichermaßen genutzt wird.

Das Herzstück der Kita ist der Spielflur, der von allen fünf Gruppen gleichermaßen genutzt wird.

Foto: Martina Welt

Sie wurde mit 16 anderen Einrichtungen aus insgesamt 151 eingereichten Bewerbungen ausgewählt. Schon von außen erkennt man, dass der Bau der Architektin Heike Krüttgen von Fischer + Fischer aus Köln nicht von der Stange ist. Auffällig ist schon der abgerundete Eingangsbereich mit Ziegelfassade in einem warmen Erdton, der sich als Farbe für Boden und Wände auch in den Innenräumen der Einrichtung fortsetzt. "Wir wollten einen markanten Baukörper als Abschluss der Wohnbebauung errichten", berichtet Krüttgen.

Beim Grundriss erinnert die Kindertagesstätte an einen dickbauchigen Fisch, entlang der geradlinigen Seiten wird das Gebäude durch die Loggien aufgelockert. Im Inneren des Baukörpers hat man überall das Gefühl von Großzügigkeit und Weite.

Herzstück und vergleichsweise riesig ist der Spielflur, der von allen fünf Gruppen gleichermaßen genutzt wird. Er öffnet sich noch weiter in einen Mehrzweckraum, wo Fahrzeuge unterschiedlichster Art ebenso wie Matten und Klettermöglichkeiten zur Bewegung einladen.

Neben den Gruppenräumen verfügt die Kita zudem über Funktionsräume - etwa ein Atelier, einen Bauraum, einen Theaterraum, einen Forscherraum und einen Musikraum. Außerdem sind Entspannungsmöglichkeiten im "Snoezelen Raum" vorhanden, in dem die Kinder bei Musik und mit Lichteffekten die Seele baumeln lassen können.

Möglichkeiten zur Bewegung gibt es in der Einrichtung besonders viele - und "das muss auch so sein", betont die für die Kitas zuständige städtische Mitarbeiterin Sabine Koch. Denn im Gegensatz zu früheren Zeiten blieben die Kinder in großer Zahl den ganzen Tag über in der Einrichtung. Entdecken können sie eine Menge zwischen Kräuterbeet, Matschbereich und Sinnespfad.

Entsprechend der Interessen der Kinder versuchen die Erzieherinnen Angebote zu machen, erläutert die Leiterin der Einrichtung, Annemarie Weber, das Konzept. "Wenn die Kinder im Herbst Eicheln oder Kastanien finden und sie aufsammeln, zeigen wir ihnen, was man alles damit anfangen kann."

Das offene Haus, das die Architektin geplant hat, "wird hier auch gelebt", freut sich Krüttgen. Die Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) sei hervorragend gewesen, und nur so sei es möglich, Kleinigkeiten mit großer Wirkung zu planen wie etwa Waschbecken, in denen man wunderbar Wasser stauen und dann spielen kann. Fahrwege, Weiden-Tipi und unterschiedliche Klettergerüste laden die Kinder ein, auf Entdeckungstour zu gehen.

Überreicht wird der "Kitapreis 2014" von Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, am Montag, 3. November, im Düsseldorfer Museum K21.

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