Demografische Entwicklung in Niederkassel Neue Kita kann sich in Wohnhaus verwandeln

NIEDERKASSEL · Kaum jemand würde wohl auf die Idee kommen, dass in dem riesigen Rohbau, der zurzeit auf der Schengfeldwiese in Mondorf entsteht, einmal eine Kindertagesstätte einziehen soll.

 Auf der Schengfeldwiese entsteht zurzeit ein multifunktionaler Kita-Bau.

Auf der Schengfeldwiese entsteht zurzeit ein multifunktionaler Kita-Bau.

Foto: Martina Welt

Das hat seinen Grund, denn der ungewöhnliche Kita-Bau an der Wittelsbacher Straße ist etwas Besonderes und bisher einmalig in der Stadt. Ohne größere Umbauarbeiten kann das Haus später bei Bedarf zu einem normalen Mehrfamilienhaus umgerüstet werden.

„An der Fassade wird sich dann nichts mehr ändern“, erklärt Architekt Thomas Mertgen das flexible und zukunftsweisende Konzept. Alle haustechnischen Grundlagen für Bäder oder Küchen seien zwar jetzt verdeckt, aber dennoch schon vorhanden. Mit Leichtbauwänden könne im Fall einer Nutzungsänderung dann die Aufteilung noch einmal verändert werden – das war's. Lediglich die Haustüren müssten bei der Nutzung als Wohnraum noch eingebaut werden, 70 Prozent dessen, was ein Mehrfamilienhaus benötige, sei bereits jetzt erstellt, so Mertgen.

Damit wird die Stadt in die Lage versetzt, auf Veränderungen in der Kindergartenlandschaft flexibel zu reagieren. Sollten die Kinderzahlen in der Stadt mittelfristig wieder rückläufig sein, ist die Stadt mit diesem Gebäude gerüstet. Mit nur geringfügigen Umbauarbeiten wäre die Umwandlung in ein Wohngebäude mit neun Wohneinheiten, die zwischen 45 und 121 Quadratmeter groß sind, schnell und unkompliziert möglich.

Im Erdgeschoss könnten dann fünf Wohneinheiten von denen vier rollstuhlgerecht sind, entstehen, im Obergeschoss kämen drei Wohneinheiten hinzu, von denen zwei rollstuhlgerecht und eine barrierefrei seien. Hinzu komme ein Appartement. Im Moment allerdings steigt der Bedarf nach Kita-Plätzen in Niederkassel zum einen wegen der neuen Baugebiete, aber auch wegen des Zuzugs durch Flüchtlinge.

Die ersten Bewohner werden deshalb im Sommer 2017 die 83 Kita-Kinder sein, die in die fünfgruppige Einrichtung einziehen. Darunter 32 Kinder, die jünger als drei Jahre sind. Zur Ausstattung der Kita zählt ein Aufzug ebenso wie behindertengerechte Toiletten. Gleich neben der Küche wird es einen Speiseraum von 46 Quadratmetern geben, in dem die Gruppen gemeinsam essen können.

Hinzu kommt ein Mehrzweckraum von 75 Quadratmetern. Das Nutzungskonzept der Einrichtung sieht vor, neben den Gruppenräumen mit Schlaf- und Nebenräumen auch Räume zur Nutzung als Werkstatt, Bibliothek, Atelier oder als Bauraum zur Verfügung zu stellen.

Das Außengelände soll naturnah gestaltet werden, mit vielen Pflanzen und einem Wasserspiel zwischen zwei Hügeln. Gebaut wird die Einrichtung auf einer Teilfläche von 4170 Quadratmetern auf der Schengfeldwiese. Im Juni wurde mit dem Bau des zweigeschossigen Hauses begonnen.

Inzwischen steht der Rohbau, und Fenster werden eingebaut. Auch die Heizung- und Sanitäranlagen sind bereits installiert und ab November soll das neue Kita-Gebäude beheizt werden – so der Plan, wie Daria Plata von der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) den aktuellen Bausachstand. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für April 2017 geplant, die Außenanlagen sollen im Juni 2017 fertiggestellt sein.

Die Kosten für das Gebäude und die Spielfläche belaufen sich auf rund 3,2 Millionen Euro. Bauherr der Kita ist die Stadtentwicklungsgesellschaft. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Mertgen aus Straßenhaus. Die neue Kindertagesstätte wird dann die dritte an diesem Standort sein, neben der Kita Schengfeldwiese und der Kita Eifelstraße alt und neu.

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