"Abenteuer Kindergarten-Umbau" Neue Räume für die "Strolche"

RHEINBACH-FLERZHEIM · Nach vielen Jahren mit Provisorien und Kompromissen hat die Elterninitiative "Kleine Strolche" Flerzheim nun ihr neues Haus an der Zippengasse bezogen.

Für Alina (5) und Lilli (6) steht schon jetzt ganz klar fest, was das Schönste am neuen Domizil der Kita ist: die Puppenecke im Rollenspielraum, in dem auch die sechs Schubladenbetten für den Mittagsschlaf der Zweijährigen bereitstehen.

Auch Erzieherin Michaela Klemm hat einen eindeutigen Favoriten in der neuen Einrichtung. Ihr gefällt der begehbare Wickeltisch, den die Kleinen mit Hilfe einer seitlichen Treppe selbst erklimmen können: "Eine große Erleichterung!"

Ina Wüsten, eine der beiden Einrichtungsleiterinnen, kommt ebenfalls ins Schwärmen: "Endlich mehr Platz!" Dass dies möglich wurde, verdankt die Elterninitiative vor allem dem Engagement des Vereinsvorsitzenden Andreas Heppner, selbst Vater dreier Kinder. Der hatte den alten Vierkanthof mit dem Wohnhaus gekauft und 2012 als Bauherr mit dem "Abenteuer Kindergarten-Umbau" begonnen. Eine Menge Hürden waren seither zu bewältigen, zahlreiche Vorschriften mussten beachtet werden. Inzwischen kennt sich Heppner, wie er sagt, bestens mit rutschhemmenden Bodenbelägen, Brandschutz und Klemmschutz an Türen aus.

Insgesamt etwa 4200 Arbeitsstunden waren notwendig. Viele davon seien ehrenamtlich von den Eltern der Kindergartenkinder geleistet worden, berichtet Heppner. Im Januar erfolgten die letzten Abnahmen. An nur einem Wochenende packten dann alle Eltern und Einrichtungsmitarbeiterinnen an, um den Umzug zu bewerkstelligen.

Aus einem 80-Quadratmeter-Altbau an der Mönchstraße "ohne jegliche Sicherheitsmerkmale", wo seit der Gründung des Vereins 1995 die erste Kindergartengruppe untergebracht war, und aus einem "Schimmelcontainer", wie die Beteiligten ihn nennen, der seit 2000 der zweiten Gruppe an der Nordstraße als Unterkunft diente, ging es ins frisch renovierte Kita-Heim.

Rund 700 000 Euro seien in das Projekt investiert worden, sagt Bauherr Heppner. Die örtlichen Banken hätten mit zinsgünstigen Darlehen geholfen. Auch die Stadt, die als Mieter fungiert, habe 40 000 Euro dazugegeben.

"Unser günstigster Kindergarten", bestätigte Bürgermeister Stefan Raetz bei der offiziellen Einweihung der Räume und freute sich, "dass es gelungen ist, diesem Haus eine Seele zu geben". Das Engagement des Personals und der Eltern, die auch wenn nötig bei der Betreuung einspringen und Putzdienste übernehmen, würdigte Heppner. Den Kindern sagte er: "Hier könnt ihr Freunde gewinnen - und Freunde können wir alle immer brauchen!"

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