Bereits 2017 brach eine Wildkatze im Kreis aus Behörden suchen weiterhin nach Besitzer des Servals

Rhein-Sieg-Kreis · Die Behörden im Rhein-Sieg-Kreis suchen weiterhin nach dem Besitzer des Servals in Eitorf. Gemeldet hat sich in der Zwischenzeit aber eine weitere Person, der bereits 2017 eine Wildkatze entlief. Die Fälle stehen höchstwahrscheinlich in keinem Zusammenhang.

 Eine Wildkamera hat den Serval in Eitorf aufgenommen.

Eine Wildkamera hat den Serval in Eitorf aufgenommen.

Foto: Gemeinde Eitorf/privat

Es ist offenbar nicht das erste Mal, dass ein Serval im Rhein-Sieg-Kreis gesucht wird. Am Mittwoch hat sich nach Angaben von Kreissprecher Antonius Nolden eine Person bei der Kreisverwaltung gemeldet, der im August 2017 ein Serval entlaufen war. Dies sei damals auch gemeldet worden. Der Verbleib des Tiers ist unklar. Ein Zusammenhang mit dem aktuellen Fall in Eitorf besteht nach Einschätzung des Kreises allerdings nicht. „Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um dieselbe Wildkatze“, so Nolden.

Wie berichtet, streift seit mindestens drei Wochen ein Serval durch das Gemeindegebiet von Eitorf. Erste Meldungen gingen kurz vor Weihnachten bei der Gemeinde ein. Der Besitzer des Tieres ist den Behörden bislang nicht bekannt. Anders der Kenntnisstand beim Suchhundezentrum Köln. Die Einrichtung hatte am Montag eine „Vermisstenanzeige“ der Wildkatze veröffentlicht; am Mittwoch ergänzte der Verein, dass der Besitzer mit den Behörden in Kontakt stehe. Dies konnte der Kreis am Donnerstag allerdings nicht bestätigen. „Wir warten weiterhin darauf, dass sich der Halter bei uns meldet“, sagt Nolden.

Sollte der Serval in Eitorf nicht angemeldet sein, handelt es sich um eine illegale Haltung

Bislang nicht bestätigte Annahmen gehen davon aus, dass die Wildkatze von einer Privatperson im Eitorfer Gemeindegebiet südlich der Sieg gehalten wird. Servale gehören zu den geschützten Tierarten und sind meldepflichtig. Laut Kreissprecherin Alexandra Wellner liegt in Eitorf aktuell allerdings keine Anmeldung vor.

Sollte das gesuchte Tier tatsächlich nicht angemeldet sein, handelt es sich um eine illegale Haltung. Laut Kreisverwaltung muss in diesem Fall die Untere Naturschutzbehörde überprüfen, ob eine Ordnungswidrigkeit vorliegt. Dies könne eine Verwarnung oder ein Bußgeld für den Besitzer nach sich ziehen. Ein solches Bußgeld ist im Rhein-Sieg-Kreis in den vergangenen Jahren allerdings „sehr, sehr selten“ verhängt worden, teilt Kreissprecher Antonius Nolden mit.

Das Kölner Suchhundezentrum arbeitet indessen weiter mit Hochdruck daran, den Serval einzufangen. „Wir haben ein Bewegungsprofil erstellt, um einzugrenzen, wo sich das Tier aufhält“, sagt Ralf Hölz, Mitgründer der Einrichtung. Es seien in den vergangenen Tagen zahlreiche Sichtungen eingegangen. „Der Serval ist allerdings ein scheues Tier, das vor Menschen wegläuft“, betont Hölz, der das Suchhundezentrum gemeinsam mit seinem Team ehrenamtlich betreibt. Es seien mittlerweile weitere Kameras aufgestellt und Futterstellen eingerichtet worden, um die Wildkatze zu fangen. Auch habe man Jäger informiert, bei einer Sichtung keinesfalls zu schießen. „So ein Tier gehört nicht nach draußen. Wir hoffen, dass wir es bald nach Hause bringen können.“

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