Neue Wege in Eitorf-Bach und Eitorf-Merten Lebendige Nachbarschaft in Eitorf via Internetportal

EITORF · Bewohner von Eitorf-Merten und Eitorf-Bach pflegen auf einer Internet-Plattform den persönlichen Kontakt. Brigitte und Hajo Schmälter haben in dem Nachbarschaftsportal eine Gruppe für die beiden Eitorfer Dörfer gegründet.

 Sie gehören zur Mertener Gruppe beim Nahbarschaftsportal „nebenan.de“: In der Küche von Familie Schmälter treffen sich (v.l.) Hajo und Brigitte Schmälter sowie ihr Nachbar Vinzenz Weerth.

Sie gehören zur Mertener Gruppe beim Nahbarschaftsportal „nebenan.de“: In der Küche von Familie Schmälter treffen sich (v.l.) Hajo und Brigitte Schmälter sowie ihr Nachbar Vinzenz Weerth.

Foto: Ingo Eisner

Wer kennt einen guten Schreiner? Wer hat Fachwissen über Pilze? Wann findet die nächste Veranstaltung eines Vereins statt? All diese Fragen werden seit rund einem Jahr auf einem Nachbarschaftsportal beantwortet, das Brigitte und Hajo Schmälter aus Merten initiiert haben.

Als Mitglied der örtlichen „Mitten im Leben“-Gruppe des Vereins „kivi e.V.“ hatte Brigitte Schmälter reichlich Gelegenheit gehabt, Anregungen zur Belebung des dörflichen Lebens zu sammeln. „Die Idee zur Gründung einer geschlossenen Gruppe auf dem Nachbarschaftsportal „nebenan.de“ ist allerdings durch eine Straße im italienischen Bologna entstanden, wo sich die Bewohner unter dem Motto „Social Street“ miteinander verbunden haben“, sagt Hajo Schmälter.

Das Ehepaar machte sich kundig, entdeckte mit „nebenan.de“ die richtige Plattform für ein geeignetes Nachbarschaftsportal und bewarb die Teilnahme ganz klassisch mit dem Verteilen von Handzetteln. Mittlerweile zählt die geschlossene Gruppe, an der man nur per Einladung oder durch das Eingeben eines Codes teilnehmen kann, 55 Mitglieder aus Merten und Bach.

„Es geht einfach darum, die Nachbarschaften zu beleben. Die Plattform ist dabei die Basis, die aber dann auch für mehr persönliche Kontakte untereinander sorgt“, berichtet Brigitte Schmälter (64), die mit ihrem Mann Hajo (63) seit 25 Jahren in Merten lebt. „Jetzt, wo wir beide in Ruhestand sind, haben wir auch mehr Zeit, die nachbarschaftlichen Kontakte zu pflegen“, sagt Schmälter. Das Projekt „Mitten im Leben“ des Vereins „kivi e.V.“, bei dem die studierte Mathematikerin seit drei Jahren in der Mertener Ortsgruppe aktiv ist, habe zwar das Interesse für eine Belebung der Dorfgemeinschaft geweckt. „Die Initiative muss allerdings von den Menschen ausgehen. Das Projekt lieferte allerdings die Anregung, solch ein Portal einzurichten“, so Brigitte Schmälter.

Während „Mitten im Leben“ (MiL) es geschafft hat, einen monatlichen Mittagstisch im Vereinsheim des MGV Merten zu etablieren und regelmäßig zu Vortragsveranstaltungen einlädt, hat auch die „nebenan.de“-Gruppe bereits vieles mit Leben gefüllt. So treffen sich die Nachbarn regelmäßig beim jeweils anderen zum gemeinsamen Kochen und unternehmen gemeinsame Wanderungen. „Der persönliche Kontakt untereinander ist jetzt einfach besser“, sagt Vinzenz Weerth, der als Nachbar der Schmälters seit sechs Jahren in Merten lebt. „Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr daran beteiligen“, so Weerth.

Die Schmälters betonen, dass es sich bei dem Nachbarschaftsportal nicht um einen Verein handelt und den Vereinen keinerlei Konkurrenz gemacht werden soll. „Im Gegenteil. Das Portal bietet den Dorfvereinen die Möglichkeit, auf Veranstaltungen hinzuweisen. Es ist einfach eine gute Möglichkeit der Kontaktpflege“, findet Brigitte Schmälter.

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