Traditionelle Schau in Neunkirchen-Seelscheid Krippenausstellung mit Schwerpunkt Tschechien

Neunkirchen-Seelscheid · Seit 28 Jahren findet nun schon die Krippenausstellung an Weihnachten im Pfarrheim in Neunkirchen statt. Immer wieder gibt es dabei Neues zu entdecken. Zum Beispiel eine Krippe, in der eine Jazzkapelle für das Christkind spielt.

 Filigran gearbeitet sind die Krippen, die bei der Ausstellung im katholischen Pfarrheim in Neunkirchen zu sehen sind.

Filigran gearbeitet sind die Krippen, die bei der Ausstellung im katholischen Pfarrheim in Neunkirchen zu sehen sind.

Foto: Stephanie Roller

Seit nunmehr 28 Jahren gibt es in Neunkirchen rund um das Weihnachtsfest eine Krippenausstellung. Auch in diesem Jahr gibt es im Pfarrheim Sankt Margaretha wieder erstaunliche Stücke rund um die Weihnachtsgeschichte zu bewundern.

„Bei 25 sollte eigentlich Schluss sein. Aber weil so viele Menschen aus der Gemeinde gefragt haben, sind wir weich geworden und haben die Tradition fortgesetzt“, erklären die Sammler aus Neunkirchen, die nun ihre 27. Ausstellung zeigen – ein älteres Ehepaar, das namentlich nicht genannt werden will.

In diesem Jahr widmet sie sich dem Krippenland Tschechien. Die Sammler haben dafür vielfältige Stücke zusammengetragen, bei denen keine Krippe der anderen gleicht. Da gibt es Krippen aus Papierbögen, die teilweise auf Sperrholz aufgeklebt wurden, aus Glas, aus Gebäck, aus Keramik und Ton, aus Zinn oder sogar aus Maisblättern. „Die ältesten Stücke sind aus 1888, die neuesten etwa aus dem Jahr 2000“, erklärt das Ehepaar.

Die böhmische Krippe aus Hüttenglas kommt besonders bunt daher. Die Figuren, zwischen 1839 und 1958 entstanden, wurden von den Glasarbeitern abends aus Glasresten hergestellt. Ein besonderes Stück stellt auch eine böhmische Hauskrippe im orientalischen Stil dar. Die ist aus dem Jahr 1890. Der Hintergrund, eine Leinwand, und sogar die alten Wurzeln sind alle original. „Die Wurzeln hatten einmal Holzwürmer, aber die sind alle schon gestorben, so lange haben wir sie schon im Besitz“, erklären die beiden Sammler.

Besonders bekannt ist Tschechien auch für seine Papierkrippen. Sie wurden mit Beginn des 19. Jahrhunderts dort heimisch und gehören bis heute zur Volkstradition. So werden alte Vorlagen wieder neu aufgelegt oder ganz modern gestaltet. So wie die „schräge“ Krippe von Ivan Hlavaty – die orientiert sich an der Tradition der altböhmischen Krippenberge, kommt aber mit ganz anderen Figuren daher: Da hält Josef statt eines Jesuskindes einen Pinocchio im Arm, eine Jazzkapelle spielt für das Kindlein auf und die Kinder kommen mit Spielsachen und Skateboard zur Heiligen Familie. Es gibt aber auch ein schlesisches Weihnachtszepter zu bestaunen, bei dem die Weihnachtsgeschichte auf drei Ebenen erzählt wird – der Vorläufer der Stockwerkskrippen.

Die Krippenausstellung unter dem Motto „Bethlehem ist überall“ zum Thema „Krippenland Tschechien“ ist noch bis zum 1. Januar im Pfarrheim Sankt Margaretha (Pfarrer-Schaaf-Straße 16, Neunkirchen-Seelscheid) täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Veranstalter bitten um eine Spende für die Arbeit der SOS-Kinderdörfer.

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