Denkmalschutz in Lohmar Der Fischerhof ist gerettet

Lohmar · NRW-Stiftung überreichte Förderzusage in Höhe von 242.000 Euro für die Sanierung des Denkmals im Naafbachtal. Das Anwesen soll zum Informationszentrum werden.

 Die Förderzusage für den Fischerhof überreichte die NRW-Stiftung den Denkmalschützern im Naafbachtal.

Die Förderzusage für den Fischerhof überreichte die NRW-Stiftung den Denkmalschützern im Naafbachtal.

Foto: Holger Arndt

Lose Bretter, herausgefallene Fassadensteine und ein unvollständiges Dach: So lässt sich das Fachwerkhaus „Fischerhof“ in Lohmar-Aiselsfeld beschreiben. Einen Zuschuss in Höhe von bis zu 242.000 Euro stellt die Nordrhein-Westfalen-Stiftung nun der Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtales zur Verfügung, um das sanierungsbedürftige Haus wieder instand zu setzen.

Dreieinhalb Jahre hat die Bürgerinitiative Naafbachtal versucht, den Hof zu halten. Persönlich überreichte Volkhard Wille vom Vorstand der NRW-Stiftung die schriftliche Förderzusage am Dienstagmittag an den Projektleiter Frank Miebach. „Das Haus ist denkmalgeschützt“, sagte Wille. „Wir haben entschieden, zum Erhalt des Denkmales beizutragen.“

Gebäude soll Vereinsdomizil und Rastplatz werden

Mit dem Geld plant die Bürgerinitiative die Sanierung des Fischerhofes innerhalb von zwei Jahren und dessen Ausbau als natur- und heimatkundliche Informationsstelle im Naafbachtal. Zusätzlich ist das Gebäude dann als Rastplatz für Wanderer und als Vereinsdomizil gedacht.

Als Lebensraum für Eulen und andere Vögel sowie Fledermäuse soll künftig der Dachboden dienen. Die Bürgerinitiative will auch einen Anbau an den Fischerhof realisieren, um Lager- und Werkräume zu schaffen. Das Fördergeld deckt jedoch zunächst nur 80 Prozent der Gesamtkosten. Erst, wenn die Bürgerinitiative weiteres Geld erhält, kann mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium und Lohmarer Horst Becker sagte: „20 000 Euro trug die Stadt Lohmar bei. Den Rest müssen Spenden finanzieren."

Geschichte des Fischerhofes reicht bis ins 19. Jahrhundert

Gebaut hat den Fischerhof vermutlich im Jahr 1890 die Familie Fischer. Sie ist auch der Namensgeber des Fachwerkhauses. Es ist nicht das erste Mal, dass Personen sich für den Erhalt des Hofes einsetzen: „Vor rund 20 Jahren sollte ein Bagger das Fachwerkhaus abreißen“, sagte Lohmars Vizebürgermeisterin Brigitte Bäcker-Gerdes. „Ich habe mich mit der Vereinsvorsitzenden der Bürgerinitiative, Irmhild Schaffrin, und dem damaligen Bürgermeister Rolf Lindenberg davorgestellt.“ Der Bagger habe seine Arbeit daraufhin nicht verrichtet.

Projektleiter Miebach hat schon eine genaue Vorstellung davon, wie der Ort in zwei Jahren aussehen soll: „Unter dem Nussbaum steht dann eine Bank. Von da aus haben alle Wanderer und Besucher eine fantastische Sicht auf das Siebengebirge und auf den Ölberg.“ Zusammen mit Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Horst Krybus ließen alle Anwesenden im Anschluss die schöne Aussicht auf sich wirken.

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