Figuren aus Brotteig und Bananenblättern Ausstellung in Neunkirchen-Seelscheid zeigt Krippen aus aller Welt

Neunkirchen-Seelscheid · Im Pfarrheim der Kirche St. Margareta in Neunkirchen-Seelscheid präsentiert ein Ehepaar 100 Krippen von Kanada bis Ecuador. Zum Teil bestehen sie aus exotischen Materialien.

Wie viele Möglichkeiten gibt es, die Geburt Christi darzustellen? Geht es nach der 28. Auflage der Krippenausstellung eines Neunkirchener Ehepaares im Pfarrheim der Kirche St. Margareta sind es mindestens 100.

So viele Exponate sind dort bis zum 1. Januar zu sehen. Sie stammen aus 15 Ländern Nord-, Mittel- und Südamerikas und zeigen, wie vielseitig und länderbezogen die jeweilige Darstellung ist. Ähneln die Krippen in Kanada und in den USA den europäischen Modellen, setzen die Menschen in südlicheren Regionen andere Vorstellungen, Techniken und Materialien ein. Darin lag auch der Reiz, der die Besucher am zweiten Weihnachtstag nach Neunkirchen kommen ließ.

Besonders fällt die Farbenfreude der Exponate ins Auge. Sie sind geprägt von indianischer Volkskunst und unterscheiden sich wiederum von Land zu Land. Während Krippenfiguren aus Ecuador aus Masapan, sprich Brotteig, modelliert und gestaltet werden, wurden andere in Tontechnik oder aus Bananenblättern angefertigt. Aus Holz ist die Muttergottesfigur aus Kolumbien, die in alter Technik mit eingefärbten Harzlappen des Mopamopa-Busches geschmückt ist. Aus Panama stammt ein besonderer Bluseneinsatz. Dabei handelt es sich um eine Applikationsarbeit der Cuna-Indianer. In einem aufwendigen Verfahren werden mehrere bunte Stoffschichten verarbeitet.

Die Maximiano Ochante, eine große Krippe, veranschaulicht auf besondere Weise die Dreieinigkeit Gottes. Hier vermischt sich das Christum mit Indio-Bräuchen. Das besondere Interesse der Besucher zogen die Krippen aus Peru auf sich, denn dies waren Arbeiten der international bekannten Künstlerfamilie Mendivil aus der Inka-Hauptstadt Cusco.

Das ausstellende Ehepaar, das namentlich nicht genannt werden möchte, hat seine Krippen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ländern wie Finnland, Frankreich und Italien präsentiert. Mehr als 2000 Stück haben die beiden im Laufe der Jahre zusammengetragen und möchten dies noch zwei Jahre fortführen, bevor sie die Sammlung in andere Hände geben.

Die Krippenausstellung ist bis Montag, 1. Januar, 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um eine Spende für die SOS-Kinderdörfer gebeten.

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