300 Einsätze in der Silvesternacht im Rhein-Sieg-Kreis Jahreswechsel verläuft ruhig

RHEIN-SIEG-KREIS · Weitgehend ohne besondere Vorkommnisse ist die Neujahrsnacht für die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreisgebiet verlaufen. Während erstere im Vorjahresvergleich erneut einen Rückgang bei feierbedingten Delikten verzeichneten, waren letztere zumindest nicht über das übliche Maß hinaus gefordert.

300 Einsätze in der Silvesternacht im Rhein-Sieg-Kreis: Jahreswechsel verläuft ruhig
Foto: Jens Kleinert

Nennenswerte Einsätze gab es für die Feuerwehr lediglich in Sankt Augustin, wo drei Personen bei Balkonbränden leicht verletzt wurden. In Hennef sowie Bad Honnef musste die Polizei jeweils gegen einen Randalierer sowie Schläger vorgehen.

Häufigste Einsatzanlässe auf Polizeiseite waren nach Angaben der zuständigen Behörden in Siegburg und Bonn auch in dieser Neujahrsnacht wieder Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Ruhestörungen. Insgesamt 94 Mal mussten die Siegburger Gesetzeshüter zwischen Silvester, 18 Uhr, und Neujahr, 6 Uhr, ausrücken, für die Bonner Kollegen waren es in demselben Zeitraum 44 Mal Einsätze. Für den Siegburger Beritt bedeutet das im Vorjahresvergleich (133 Einsätze) einen starken Rückgang.

Auch bei der Leitstelle der Bonner Polizei bewertete ein Sprecher das Geschehen als "eher ruhig". Gleichwohl waren dort nach schriftlichen Angaben 18 Körperverletzungen (Vorjahr: 14; davor: 22), 17 Ruhestörungen (Vorjahr: 21; davor: 12) und neun Sachbeschädigungen (Vorjahr: 4; davor: 8) zu verzeichnen. Enthalten ist in den Zahlen jedoch auch das Bonner Stadtgebiet, so dass die Anzahl in Voreifel, Siebengebirge und Vorgebirge entsprechend geringer ausfällt.

Eine besondere Gefahrensituation ereignete sich nach Auskunft der Kreispolizei gegen 0.20 Uhr in Hennef. Dort schoss im Bereich der Frankfurter Straße ein 22-jähriger Mann mit einer Schreckschusspistole um sich. Verletzt wurde laut Polizei glücklicherweise niemand. Einsatzkräfte stellten den jungen Mann, der den Rest der Nacht schließlich in Gewahrsam verbringen musste.

133 Kontrollmaßnahmen fördern vier Verstoße zu Tage

Kurzzeitig festgenommen wurden am frühen Neujahrsmorgen auch zwei 18- und 19-jährige Bad Honnefer, die im Bereich der Linzer Straße zwei andere Männer im Alter von 22 und 23 Jahren attackiert und dabei leicht verletzt haben sollen. Trotz ihrer anschließenden Flucht gelang es der Polizei sie zu stellen und ihre Personalien aufzunehmen.

133 Kontrollmaßnahmen, die die Polizei nach eigener Auskunft bei Autofahrern im Kreisgebiet durchführte, förderten vier Verstöße zu Tage. Ein 22-jähriger Hennefer sowie zwei weitere Personen im Bonner Beritt müssen sich wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss, ein weiterer Mann wegen Fahrens nach Betäubungsmittelkonsum verantworten.

"Gefühlt mehr Einsätze als im Vorjahr" gab es für Feuerwehr und Rettungsdienst nach Auskunft von Leitstellen-Leiter Martin Bertram zu bewältigen. Insgesamt 179 Mal mussten die überwiegend freiwilligen Nothelfer des Kreises laut ihm zwischen 20 Uhr an Silvester und 6 Uhr morgens an Neujahr ausrücken. Insbesondere die Sankt Augustiner Feuerwehr wurde bei vier Einsätzen innerhalb von einer Stunde besonders gefordert. Im Stadtteil Menden erlitten eine Seniorin sowie zwei Kinder leichte Rauchgasvergiftungen, nachdem auf zwei Balkonen eines Hochhauses in der Mittelstraße Feuerwerkskörper explodiert waren. Auch in Bornheim war die Wehr bei mehreren Kleinbränden innerhalb kurzer Zeit im Einsatz. Der Rettungsdienst musste laut Bertram vor allem wegen alkoholbedingter sowie - oftmals daraus resultierend - chirurgischer Notfälle aktiv werden.

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