Bürgermeisterkanditat Guido Leiwig "Ich diene Bad Honnef"

BAD HONNEF · Genau genommen ist die Insel Grafenwerth daran schuld, dass Guido Leiwig für die Bad Honnefer SPD für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Denn vor zwölf Jahren trafen er und seine Frau Claudia auf einer Bank in der Nähe des Inselcafés gemeinsam die Entscheidung in diese Stadt zu ziehen.

 An einem seiner Lieblingsplätze: Guido Leiwig, Bürgermeisterkandidat der SPD für Bad Honnef, auf der Brücke zur Insel Grafenwerth mit dem Panoramablick auf den Drachenfels.

An einem seiner Lieblingsplätze: Guido Leiwig, Bürgermeisterkandidat der SPD für Bad Honnef, auf der Brücke zur Insel Grafenwerth mit dem Panoramablick auf den Drachenfels.

Foto: Frank Homann

"Eigentlich hatten wir eher in Siegburg, Troisdorf und Sankt Augustin gesucht", erinnert sich der 48-Jährige. Aber Bad Honnef und die Umgebung habe ihnen so gut gefallen. Damals kehrte Leiwig nach einem einjährigen Aufenthalt in Madrid nach Deutschland zurück. Zu dieser Zeit kam auch sein Sohn Maximilian zur Welt.

Als Berufssoldat, Rang Oberstleutnant, ist es nicht verwunderlich, dass viele Umzüge seinen Lebensweg zeichnen. Unter anderem lebte Leiwig in München, Hamburg und Brüssel. In Bielefeld ist er geboren und aufgewachsen, in Bad Honnef nun zu Hause - wie er selbst sagt. Er machte eine Ausbildung zum Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Post und danach das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Anschließend studierte er bei der Bundeswehr Elektrotechnik. Er war unter anderem Kommandeur mit Personalverantwortung über mehrere hundert Mitarbeiter, in Afghanistan im Einsatz und Referent im Bundesverteidigungsministerium.

2011 begann er sich dann für die NRW-SPD im Arbeitskreis Sicherheit und Bundeswehr sowie in der Kommission Sicherheit und Bundeswehr beim SPD-Parteivorstand zu engagieren. Als Vorsitzender der SPD-Bad Honnef setzt er sich für eine soziale und zukunftsorientierte Politik ein.

Seine Schwerpunktthemen sieht er bei Familien, in den Finanzen und der Wirtschaft. "Einsparungen sind nicht immer sinnvoll. Investitionen müssen getätigt werden, um etwa Gewerbesteuer einzustreichen", sagt Leiwig mit Blick auf den Bad Honnefer Haushalt. "Stillstand ist Rückschritt. Es braucht Konzepte und Ideen." Potenzial sieht er unter anderem in der Vermarktung Dachsberg und Lohfeld. Und auch Aegidienberg hat der Politiker im Blick. "Aegidienberg ist unsere Boomtown", ist sich Leiwig sicher. "Dort besteht noch die Möglichkeit der Ansiedlung von Gewerbe. Da geht noch was."

Die Entscheidung, in die Politik zu gehen, habe er sich nicht leicht gemacht. Die Idee für eine Kandidatur Leiwigs hatten die Parteikollegen vor anderthalb Jahren. "Etwa eine Woche habe ich dann darüber nachgedacht", erinnert sich Leiwig. "Ich muss meinen Beruf dafür aufgeben, ich bin dann kein Soldat mehr. Aber wenn ich etwas mache, dann richtig." Jetzt diene er eben Bad Honnef.

Auch sein Arbeitgeber begrüße zwar das Engagement, aber ihm fehle dann auch ein kompetenter Mitarbeiter. Falls er tatsächlich die Wahl gewinnt, ist er aber nicht automatisch seinen Job los. Vielmehr wird er für die Amtszeit freigestellt. Ein Wiedereinstieg nach sechs Jahren Bürgermeistertätigkeit sei möglich.

An der Politik reize ihn nun, dass das Feedback sehr direkt komme, und in der Stadt seien die Entscheidungen sofort zu sehen. Das sei natürlich auch eine Herausforderung.

Schon jetzt bereitet er sich auf mögliche Koalitionspartner vor. Er führt unter anderem Gespräche mit den anderen Parteien, um so Gemeinsamkeiten herauszufinden. "Das Sprechen miteinander ist mir ganz wichtig", begründet er dieses Engagement.

Diese Eigenschaft und mit Menschen gut umgehen zu können, habe ihm auch in seinem bisherigen Berufsleben geholfen. "Auch in der Politik möchte ich Entscheidungen im Team und im Konsens treffen", sagt er mit Blick auf die potenzielle neue Aufgabe an der Spitze der Stadtverwaltung. "Ich habe Erfahrung in der Kommunalpolitik und in der Führung von Menschen." Er wolle den Menschen Vertrauen und Zuversicht geben, aber auch eine klare Linie, sagt Leiwig.

Fünf Fragen an Guido Leiwig

Welche drei Dinge haben Sie immer im Kühlschrank?
Leiwig: Butter, Wurst und Toastbrot.

Welches Buch liegt bei Ihnen gerade auf dem Nachttisch?
Leiwig: "Der Schwarm" von Frank Schätzing.

Was war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Leiwig: Mathematik

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Leiwig: Während meiner Ausbildung zum Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Post.

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?
Leiwig: Zuletzt habe ich ein Konzert von Brings besucht.

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