55 Millionen Euro investiert Umbau des Berufskollegs in Hennef läuft nach Plan

Hennef · Der Kreis investiert 55 Millionen Euro in den Umbau des Carl-Reuther-Berufskollegs. Es ist eine der größten und teuersten Baumaßnahmen der vergangenen Jahre im Kreisgebiet. Derzeit werden die Schüler in 275 Containern unterrichtet.

Eine einzige Baustelle ist derzeit das Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef, das nahezu komplett neu gebaut wird.

Eine einzige Baustelle ist derzeit das Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef, das nahezu komplett neu gebaut wird.

Foto: Ingo Eisner

Es ist eine der größten und teuersten Baumaßnahmen der vergangenen Jahre im Kreisgebiet. Seit Sommer 2017 lässt der Rhein-Sieg-Kreis das Hennefer Carl-Reuther-Berufskolleg umfangreich umbauen. Bereits 2012 begannen die Planungen, die eine neue Aula, ein zweites Obergeschoss mit einer Nutzfläche von 2000 Quadratmetern, eine neue Mediathek und einen neu gestalteten zentralen Innenhof mit einer Glasüberdachung vorsehen. Insgesamt 55 Millionen Euro investiert der Kreis in den Kolleg-Umbau, der im Sommer 2019 abgeschlossen sein soll.

Das Budget soll ausreichen

„Wir liegen zeitlich voll im Plan, und auch das Budget reicht aus“, sagte Marcel Boddenberg, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft des Rhein-Sieg-Kreises. Er machte aber keinen Hehl daraus, dass die Umsetzung des Projektes auch ab und an Schwierigkeiten macht. „Öffentliche Auftraggeber sind für Firmen oftmals weniger attraktiv, weil es von unserer Seite aus natürlich eine Vielzahl an Auflagen gibt, an die sich die Firmen halten müssen“, sagte Boddenberg. „Für manche Gewerke erhalten wir nur wenige Angebote, obwohl wir europaweit ausschreiben“. Dennoch sei der Kreis guter Dinge, das ehrgeizige Ziel zu erreichen, sodass die Schule im Sommer 2019 wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen kann.

Vorangegangen war im Sommer 2017 zunächst der Umzug des Kollegs mit insgesamt 2650 Schülern und einem 108-köpfigen Lehrerkollegium in 275 Container, in denen Platz für 50 Klassenräume geschaffen werden konnte. Danach begannen die Abbrucharbeiten. „Das Kolleg wurde bis auf das Stahlbetongerüst zurückgebaut“, sagte Liliane Jeromin, Architektin, Projektleiterin und Mitarbeiterin des Amtes für Gebäudewirtschaft des Rhein-Sieg-Kreises. Frühzeitig seien Schadstoffe wie Asbest entdeckt worden, die fachmännisch entsorgt wurden. „Im Dezember startete schließlich der Rohbau mit den neuen Treppenhäusern. Ab Sommer wird das neue zweite Obergeschoss entstehen“, sagte Jeromin. Zudem werden die Dachdecker eine neue Fassade installieren. Ziel sei es laut Jeromin, schnell eine wetterfeste Hülle zu errichten, damit der Innenausbau starten kann.

Modernste Schule von Deutschland

Der neue, großzügig gestaltete Haupteingang soll an der Fritz-Jacobi-Straße entstehen. Zusätzlich wird es noch einen großen Eingang an der Südseite des Gebäudes geben, daneben entsteht eine Mediathek. Dort, wo jetzt noch ein riesiges Loch zu sehen ist, wird demnächst eine neue Aula gebaut werden. Eine Lichtkuppel als Glasüberdachung soll den zentralen Innenhof des Kollegs aufwerten. Wie bisher werden die Holz-, Metall- und Elektrowerkstätten sowie die Räume für die Hauswirtschaftslehrgänge im Erdgeschoss angelegt. Die Werkstätten, die zu großen Teilen mit nagelneuen Maschinen ausgestattet werden, erhalten eine andere Flächenaufteilung. „Es müssen mehr Sicherheitsabstände zwischen den einzelnen Maschinen eingehalten werden, deshalb benötigen wir dort auch mehr Platz“, sagte Günther Au, Leiter des Carl-Reuther-Berufskollegs. Seinem Stellvertreter Markus Breidung gefällt das, was derzeit auf der Baustelle entsteht, ausnehmend gut. „Hier entsteht eine der modernsten Schulen in Deutschland“, sagte Breidung.

Mit Bauleiter Horst Teschendorf begaben sich Au, Breidung, Boddenberg, Jeromin sowie Hans Clasen, Schulamtsleiter des Rhein-Sieg-Kreises, auf die Baustelle, um sich ein Bild von den umfangreichen Arbeiten zu machen. Au und Breidung freuen sich jedenfalls jetzt schon darauf, im Sommer 2019 die Container zu verlassen und wieder in das Schulgebäude einziehen zu können. „Das wird in jedem Fall schneller gehen als der Einzug in die Container“, kündigte Au an.

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