Drei Jahre nach dem Brand TV Rott weiht neue Umkleideräume ein

HENNEF · Knapp drei Jahre ist es her, dass das Vereinsheim des TV Rott niederbrannte. Mit der Hilfe zahlreicher Sponsoren und viel Eigenleistung hat der Verein neue Umkleideräume auf dem Sportgelände errichtet. Nun feierten die Mitglieder die Einweihung.

 Einweihung des neuen Umkleidegebäudes: Schatzmeister Harald Sander und Bürgermeister Klaus Pipke (5. und 6. v.l.) durchschneiden das Band.

Einweihung des neuen Umkleidegebäudes: Schatzmeister Harald Sander und Bürgermeister Klaus Pipke (5. und 6. v.l.) durchschneiden das Band.

Foto: Ingo Eisner

Sichtlich gerührt war Harald Sander, als er das blau-weiße Band zur Eröffnung des neuen Umkleidegebäudes des TV Rott gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Pipke und dem Vereinsvorsitzenden Matthias Mehlem durchschnitt. Dem langjährigen Schatzmeister des Vereins schienen am Freitagabend viele Gedanken durch den Kopf zu gehen, denn die vergangenen drei Jahre waren für den Verein nicht ganz einfach. Ende August 2015 musste er miterleben, wie das Sportlerheim und die Umkleiden des TV Rott niederbrannten. Sein Verein stand plötzlich vor dem Nichts. Was folgte waren Existenzängste, der Verlust von einigen Mitgliedern und zähe, zermürbende Verhandlungen mit der Versicherung. „Das war keine einfache Zeit. Der Bau der Umkleide hat sich fast drei Jahre hingezogen“, sagte Sander.

Es war am 30. August 2015 kurz vor Mitternacht, als der Brand im Vereinsheim ausbricht, wahrscheinlich ausgelöst durch einen technischen Defekt im Geschäftsraum. Die Flammen schlagen beim Eintreffen der Feuerwehr bereits aus dem Dach. Das Gebäude wird völlig zerstört. Der Schaden geht in die Zehntausende. Was noch übrig ist, muss aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Aber auch dieser Abriss zog sich lange hin.

Die Mitglieder nutzten seit dem Brand mit Genehmigung der Stadt die Umkleiden und Toiletten der benachbarten Grundschule. Kurz nach dem Brand gab es bereits die ersten Spenden. Fußballvereine organisierten Benefizspiele und Karnevalsgesellschaften sammelten Geld. Bereits im Herbst 2016 war eine Spendensumme von 15.000 Euro zusammengekommen. „Für all das sind wir unheimlich dankbar“, sagte Sander. Für Vereinstreffen soll nach dem Umzug der Löschgruppe Söven in ein noch zu bauendes Domizil das bisherige Gerätehaus zur Verfügung stehen.

Projekt kostete insgesamt 220.000 Euro

Zwar lag bereits im August 2016 eine Baugenehmigung für das Umkleidegebäude vor und mit Hilfe einer Baufirma entstand nach der Grundsteinlegung im Oktober 2016 relativ schnell der Rohbau. Danach galt es allerdings, in Eigenleistung weiterzuarbeiten, weil sonst der Kostenrahmen gesprengt worden wäre. „Für das Dach haben wir zwar noch einen Dachdecker engagiert, alles andere haben wir selbst gemacht“, sagte Sander. 60.000 Euro, die eigentlich für die Sanierung des alten Umkleidegebäudes gedacht waren, flossen von der Stadt Hennef. Weiteres Geld kam dann auch irgendwann von der Versicherung. Hinzu kamen Spenden von Banken und der Hennef-Stiftung, um das Projekt zu stemmen, das insgesamt 220.000 Euro kostete. Herausragend sind dabei aber vor allem die Eigenleistungen. Neben Harald Sander wurden am Freitagabend Alfred Sander, Herbert Müller, Björn Bergmann, Udo Sterzenbach und Sevket Taysi geehrt, die gemeinsam in verschieden Gewerken insgesamt 5000 Arbeitsstunden in den Neubau investierten. Zusätzlich leisteten weitere Vereinsmitglieder 600 Arbeitsstunden, damit der Verein wieder ein Umkleidegebäude hat.

Der Neubau kann sich sehen lassen. Auf 180 Quadratmetern ist nun reichlich Platz für zwei Herren- und zwei Damenumkleideräume. Hinzu kommen für beide Bereiche Duschen, zwei Toiletten und ein Behinderten-WC sowie ein kleiner Büroraum. Dass neben Architekten, Elektrikern und Installateuren auch ein Fliesenleger zu den 300 Vereinsmitgliedern zählt, zahlte sich aus. Über den Waschbecken thront als Fliese das Vereinswappen. „Es ist toll, was hier geleistet wurde“, sagte Klaus Pipke und auch Harald Sander ist glücklich. Im Juni soll es ein großes Vereinsfest geben.

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