Stadtentwicklung in Hennef Stadt plant neue Baugebiete

HENNEF · Rund 46.000 Einwohner leben momentan in Hennef, bis 2030 könnten es mehr als 50 000 sein. Wie sich bereits beim Neubaugebiet Siegbogen gezeigt hatte, ist die Siegstadt vor allem bei jungen Familien als Wohnstadt mit urbanem Zentrum und ländlichem Umfeld sehr beliebt.

 Planungsamtsleiterin Gertraud Wittmer erläutert den Entwurf des neuen Flächennutzungsplans für Hennef.

Planungsamtsleiterin Gertraud Wittmer erläutert den Entwurf des neuen Flächennutzungsplans für Hennef.

Foto: Ingo Eisner

500 Neubürger verzeichnet Hennef derzeit pro Jahr und damit um einiges mehr als eigentlich prognostiziert wurde.

Natürlich sind einer Stadt Grenzen in der Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten gesetzt. Erschwerend kommen neben den komplizierten topografischen Verhältnissen Hennefs die vom Land und der Bezirksregierung formulierten Ziele der Raumordnung hinzu. „Das Korsett ist natürlich da, dennoch gibt es eine kommunale Planungshoheit“, sagte die Hennefer Planungsamtsleiterin Gertraud Wittmer.

Um dem Flächenbedarf, vor allem für die Wohnbebauung, aber auch für Gewerbegebiete gerecht zu werden, versucht die Stadt, mit der Neuaufstellung eines Flächennutzungsplanes (FNP) Klarheit zu schaffen und unter Einbeziehung der Bürger, aber auch der übergeordneten Behörden festzulegen, wo noch Wohnraum entstehen und Gewerbe angesiedelt werden kann.

Seit 2010 ist die Neuaufstellung eines Flächennutzungsplanes (FNP) ein Thema in Hennef, das immer wieder die Fachausschüsse beschäftigt. Damit macht die Stadt etwas, das vielen anderen Städten mit zu viel Aufwand verbunden ist. Immerhin werden über einen langen Zeitraum Politik, Behörden und die Bürger eingebunden, bevor solch ein Plan rechtskräftig wird.

Das Thema Wohnbebauung spielt natürlich auch in Hennef eine gewichtige Rolle. „Hennef ist eine Wachstumsinsel, da wir uns in einer Ballungsregion befinden“, sagte Wittmer. Nach derzeitigem Stand verfügt Hennef über etwa 26 Hektar Fläche für Wohnbebauung. Der Löwenanteil davon ist eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche am Kantelberg in Uckerath.

Kantelberg spielt große Rolle

„Wir möchten damit Uckerath als Nebenzentrum weiter stärken, weil die dortige Infrastruktur sehr gut ist“, sagte Wittmer. „Das dürfte die größte Siedlung nach dem Siegbogen werden.“ Die Topografie auf dem so genannten Höhenrücken entlang der B 8 sei zwar nicht ganz einfach, dennoch werde der Kantelberg in Zukunft beim Thema Wohnbebauung in Hennef eine große Rolle spielen.

Auch im Zentralort gäbe es laut Wittmer noch Flächen wie in Edgoven oder auch in der Nähe des Abtshofes, auf denen Wohnungen und Wohnhäuser gebaut werden können. Auch an der Blankenberger Straße wird es künftig eine Wohnbebauung geben. Dort sollen insgesamt 49 Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus entstehen.

In den Dörfern wird die Sache komplizierter, zumal sie oft genug von Landschaftsschutz umgeben sind. Laut Wittmer sei eine Ausdehnung der vorhandenen Dörfer und Weiler nicht zulässig. Das macht Dorfbewohnern, die anbauen möchten, Probleme. „Wir haben häufig Anfragen, müssen die Bürger dann aber auf die Bestimmungen hinweisen“, sagte Wittmer.

Rund 17 Hektar Gewerbefläche in Hennef

Innerhalb der Ortsgrenzen greife häufig der Paragraf 34 des Baugesetzbuches, nachdem ein bauliches Vorhaben zulässig sei, „wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist“. Zudem dürfe das Ortsbild nicht beeinträchtigt werden.

Laut des neuen FNP, der Ende 2017 beschlossen sein könnte, sind für Hennef rund 17 Hektar an Gewerbefläche vorgesehen. Neben dem Kleinfeldchen und Flächen in Stoßdorf und dem Geistinger Sand ist es eine Fläche in Uckerath gegenüber des bereits bestehenden, auf rheinland-pfälzischer Seite liegenden Gewerbegebiets Mendt, die ideal erscheint. „Das Potenzial dieser Fläche sollten wir für die Zukunft sichern“, so Wittmer.

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