Neue Querungshilfen für die Bonner Straße Stadt Hennef will mehr Sicherheit für Fußgänger

HENNEF · Hennefs Politiker und die Verwaltung wollen mehr Sicherheit für Fußgänger in der Innenstadt. Auf einem Teilstück der Bonner Straße, der Hennefer Hauptverkehrsader, soll daher künftig Tempo 30 gelten. Zudem sind neue Querungshilfen geplant.

 Querungshilfe an der Bonner Straße/Mittelstraße: Die Stadt Hennef will mehr Sicherheit für Fußgänger schaffen.

Querungshilfe an der Bonner Straße/Mittelstraße: Die Stadt Hennef will mehr Sicherheit für Fußgänger schaffen.

Foto: Ingo Eisner

Neue Querungshilfen für die Bonner Straße und eine Temporeduzierung von 50 auf 30 Stundenkilometer zwischen den Einmündungen zur Beethovenstraße und dem Weidenbroich – das hat der Hennefer Planungsausschuss am Mittwoch einstimmig beschlossen. Zudem sollen in bestimmten Bereichen die Gehwege verbreitert werden. Damit folgten die Ausschussmitglieder den Vorschlägen des Verkehrsgutachters Arne Blase, der sowohl eine Temporeduzierung als auch zusätzliche Querungshilfen in Form von Fußgängerüberwegen vorgeschlagen hatte.

Während die Verwaltung in einem Konzept, das sie auf Grundlage eines Verkehrsgutachtens entwickelt hatte, die neuen Querungshilfen definitiv befürwortete, die Einführung von Tempo 30 auf einem Teilstück der Bonner Straße aber eher kritisch sah und vorerst noch nicht einführen wollte, sprachen sich die Politiker eindeutig für eine Temporeduzierung aus. „Die Politik will halt immer mehr, als die Verwaltung zulassen möchte“, sagte Markus Kania (CDU), der das Tempolimit auf der Bonner Straße zwischen Beethovenstraße und dem Weidenbroich vorgeschlagen hatte. Dass die Bonner Straße so sicher wie möglich sein soll, darin sind sich Verwaltung und Politik einig. 2017 ereigneten sich auf dieser Hauptverkehrsader mehrere Unfälle mit Schwerverletzen und einem Todesopfer. Hinzu kam ein weiterer tödlicher Unfall, bei dem ein achtjähriger Junge im März 2018 ums Leben kam. Eine Initiative startete daraufhin eine Onlinepetition, in der sie zehn Zebrasteifen sowie eine Temporeduzierung forderte. Mehrere Hundert Menschen unterzeichneten sie.

Unabhängig von der Feststellung der Unfallkommission, dass es an der Bonner Straße weder Mängel am baulichen Zustand noch an der vorhandenen Verkehrsanordnung gibt und dass weder Geschwindigkeitsbeschränkungen noch Zebrastreifen diese Unfälle verhindert hätten, will die Stadt Hennef etwas tun, um die Situation vor allem für Fußgänger zu verbessern. Verkehrsgutachter Blase empfahl, dass Fußgängerüberwege, also Zebrastreifen, zur Standardquerung der Bonner Straße werden sollten. „Fußgängerüberwege sind so sicher wie Ampeln, wenn die entsprechenden Gestaltungskriterien konsequent umgesetzt werden“, sagte Blase. Laut dem Gutachter sind das die Kenntlichmachung durch Beschilderung, aber auch „angerampte Teilaufpflasterungen“ vor den Überwegen. Vorteil der Zebrastreifen: Sie verursachen keine räumliche Reduzierung der Gehwege, sie können komplett barrierefrei gestaltet werden und Fußgänger haben Vorrang. Den Vorschlägen Blases zu Querungshilfen folgte die Verwaltung mit ihrem bisherigen Konzept, das der Beigeordnete Michael Walter dem Ausschuss präsentierte. Neben der bereits bestehenden Ampel an der Beethovenstraße und der Querungshilfe an der Mittelstraße, die um einen Zebrastreifen ergänzt wird, soll es neue Fußgängerüberwege am Kneippweg, am Rewe-Markt und an der Clara-Schumann-Straße geben.

Anrampungen sind durch die räumliche Situation laut Walter allerdings weder am Kneippweg noch an der Mittelstraße möglich. „Die bereits vorhandene Querungshilfe an der Mittelstraße, die über eine Mittelinsel verfügt, wird zusätzlich mit einem Zebrastreifen versehen“, so Walter. Mit Asphalt-Anrampungen sollen aber die geplanten Fußgängerüberwege am Rewe-Markt sowie an der Clara-Schumann-Straße versehen werden. Umgesetzt werden sollen die Maßnahmen laut Walter im Zuge der geplanten Kanalsanierung der Bonner Straße 2020, wenn die fast 40 Jahre alte Straße saniert wird.

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