Vom Ingenieur zum Thriller-Autor Science-Fiction-Romane aus Eitorf

Eitorf/Hennef · Der Eitorfer Peter Bourauel schreibt als Philipp P. Peterson Science-Fiction-Romane. Der Thriller „Transport“ bildete den Anfang der Schriftsteller-Karriere des Diplomingenieurs der Raumfahrtechnik.

 Bei der Arbeit: Der ehemalige Luftfahrtingenieur Peter Bourauel hat seinen Job fürs Schreiben aufgegeben.

Bei der Arbeit: Der ehemalige Luftfahrtingenieur Peter Bourauel hat seinen Job fürs Schreiben aufgegeben.

Foto: Inga Sprünken

Nachdem er einen Mord begangen hat, wartet Elitesoldat Russell Harris im Gefängnis auf seine bevorstehende Hinrichtung. Er bekommt jedoch unerwartet eine letzte Chance. Mit neun anderen Häftlingen soll er sich von einem außerirdischen Artefakt zu fremden Sternsystemen transportieren lassen und die Umgebung erkunden. Doch das Unternehmen entpuppt sich als gnadenloses Todeskommando, nachdem der erste Freiwillige auf grauenhafte Weise gestorben ist.

In nur drei Monaten schrieb Peter Bourauel alias Phillip P. Peterson seinen ersten Science-Fiction-Thriller „Transport“. Dies bildete den Anfang der Schriftsteller-Karriere des Diplomingenieurs der Raumfahrtechnik, der das Buch „neben seiner Arbeit abends als Entspannung“ in Rekordzeit schrieb, wie er selbst sagt. Schon als Kind sei das Schreiben seine große Leidenschaft gewesen.

Ebenso schnell wie es entstand, eroberte das Buch die Top Ten bei Amazon. Das war im Jahr 2014. Von dem Erfolg selbst überrascht, ging der Autor sein nächstes Projekt an: den Astronauten-Thriller „Paradox“. Dabei kam ihm, der zu dieser Zeit noch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrtechnik Wettersatelliten betreute, sein Wissen aus dem Studium zu Gute. So berechnete Bourauel etwa die Massen und Flugdaten für das bemannte Raumschiff, das an den Rand des Sonnensystems reist, selbst.

Dritter Platz beim Kindle Storyteller Award

Wie sein erstes Buch, brachte der Autor auch das zweite im Eigenverlag heraus, leistete sich aber wieder ein professionelles Lektorat. Der neue Thriller schlug ein und gewann nicht nur den dritten Platz beim Kindle Storyteller Award, sondern wurde auch für den Kurt-Laßwitz-Award nominiert. Schließlich meldete sogar der Bastei-Lübbe-Verlag Interesse an. Das war der Moment, in dem der Luftfahrtingenieur seinen Job an den Nagel hängte und sich entschloss, nur noch als Schriftsteller zu arbeiten. Das brachte ihm mehr Zeit für seine junge Familie. „Mein Job war stressig und zeitraubend. Und ich war viel unterwegs“, erzählt er von seinen zahlreichen Dienstreisen.

Das ist nun drei Jahre her. Seither absolviert der 41-Jährige ein straffes Programm. „Ich will 12 000 Wörter in der Woche schreiben“, erzählt der Autor von seinem durchstrukturierten Leben. Zu diesem Zweck hat sich Bourauel, der mit seiner Frau und seinem dreijährigen Sohn in Eitorf lebt, ein Büro in Hennef angemietet. Dort kann er an drei festen Tagen in der Woche ungestört schreiben. So entstanden zwei Fortsetzungen von „Transport“ und der Thriller „Flug 39“, in dem es um eine Zeitmaschine in einem Airbus A 380 geht, die ein Pilot zu einem geheimen Forschungsprojekt fliegen soll. Doch politische Aktivisten entführen die Maschine, weil sie ins Jahr 1939 reisen wollen, um Adolf Hitler zu töten.

Um die einzelnen Instrumente und Funktionen des A 380 kennenzulernen, flog der Perfektionist mit einem Piloten in einem Flugsimulator, wie er erzählt. Derzeit schreibt Bourauel am dritten Band von „Paradox“.

Neben dem Schreiben ist der Sport die große Leidenschaft des Autors. Er geht regelmäßig ins Fitness-Studio, fährt Fahrrad und lief, bevor sein Sohn zur Welt kam, auch Marathon. Zudem reist und wandert er gerne und ist viel in der Natur unterwegs. Daneben liest der in Waldbröl Geborene jede Menge Sachbücher, denn bevor er etwas schreibt, arbeitet er sich tief in die Materie ein. Derzeit ist es die Relativitätstheorie – sein nächstes Buch handelt von einem schwarzen Loch.

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