Schiefe Fichte bereitet Anwohnern in Hennef Sorgen

HENNEF · Immer wenn es stürmt, macht sich am Hohlweg in Hennef-Geisbach die Angst breit. Die Angst davor, dass eine gut und gerne 25 Meter hohe Rotfichte vom Sturm gefällt wird. Denn die Fichte steht mit deutlicher Neigung gen Osten im Garten eines völlig verwahrlosten Grundstücks an der Hanftalstraße - inmitten dichter Bebauung.

 Über das völlig verwahrloste Grundstück der Hanftalstraße ärgern sich Bewohner in der Geisbach.

Über das völlig verwahrloste Grundstück der Hanftalstraße ärgern sich Bewohner in der Geisbach.

Foto: Arndt

Der Baum hat zwar Orkan "Kyrill" vor einem Jahr und auch Sturm "Emma" am vergangenen Wochenende überstanden, aber die Anwohner sehen in der Fichte eine "tickende Zeitbombe". "Wenn der Baum umfällt und auf eines der umliegenden Dächer stürzt, dann passiert ein Unglück", sind sich die Nachbarn Jörg Thomas und Werner Bergfelder sicher.

"Bei Sturm haben wir jedes Mal große Angst", sagt auch Brigitte Thomas. Denn die Zimmer ihrer beiden Töchter Michaela und Stephanie liegen gleich unter dem Dach. Als "Kyrill" und "Emma" wüteten, haben die Mädchen die Nacht zur Sicherheit im Wohnzimmer verbracht.

Der Baum sei mittlerweile einfach zu groß, um mitten in einer dichten Bebauung zu stehen, moniert Bergfelder. Er hat jahrelang gegen den Besitzer des verwahrlosten Areals geklagt. Vier Fichten auf des Nachbarn Grundstück durften schließlich gefällt werden - weil sie zu nahe an der Grenze zu Bergfelders Grundstück standen. Bergfelder fällte die Bäume selbst und auf eigene Kosten. Denn der Eigentümer des "Messie-Grundstücks", wie die Nachbarn das vermüllte Areal nennen, ist seit Jahren nicht greifbar. Niemand weiß, wo er sich aufhält.

Thomas und Bergfelder würden auch die letzte Fichte in Eigenregie fällen, aber sie dürfen nicht. Zum einen steht sie ja auf einem fremden Privatgrundstück und zum anderen sagt die Stadt Hennef, dass von dem Baum keine "unmittelbare Gefahr" ausgeht.

Mitarbeiter von Umwelt- und Ordnungsamt, so Verwaltungssprecher Dominique Müller-Grote, haben den Baum am vergangenen Freitag unter die Lupe genommen. Dabei sei keine Gefahr erkennbar geworden. Auch die Tatsache, dass der baum "Kyrill" und "Emma" unbeschadet überstanden habe, spreche gegen die Anliegerbefürchtungen.

Allerdings überlege die Verwaltung, ein Gutachten erstellen zu lassen, "um vollkommen sicher zu gehen", so Müller-Grote. Für den Müll auf dem Messie-Grundstück sei der Kreis zuständig. "Wir haben den Kreis mehrfach aufgefordert, endlich etwas zu unternehmen und den Müll beseitigen zu lassen."

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