Hennef Octagons Graffiti in Oberauel

Hennef · Grüne Landschaften, glückliche Kühe, die Blankenberger Burg und die Bödinger Wallfahrtskirche - all das ist jetzt zu sehen, wenn man über die Halberger Straße durch die Ortschaft Oberauel fährt.

 Die Graffiti-Kuh von Johannes Kremer und Marina Rempel auf einer Mauer an der Hallberger Straße in Oberauel.

Die Graffiti-Kuh von Johannes Kremer und Marina Rempel auf einer Mauer an der Hallberger Straße in Oberauel.

Foto: Ingo Eisner

Graffiti-Künstler Johannes Kremer, auch besser bekannt als "Octagon", und seine Freundin, die Kunsthistorikerin Marina Rempel, haben sich 14 Tage lang im Mai Zeit genommen, um eine 40 Meter lange städtische Mauer mittels Spraydosen zu verschönern. Den Auftrag erhielten die beiden Künstler von der Stadt und vom Heimatverein Bödingen, die jeweils zur Hälfte die Kosten des Kunstwerkes tragen.

"Uns hat die Arbeit sehr viel Spaß gemacht", sagte Johannes Kremer, der sich von ein paar Jahren den Künstlernamen "Octagon" gab. "Da ich sehr viel von grafischen Formen halte, lag das Achteck als Name irgendwo nahe", sagte Kremer. Der 28-jährige gelernte Hotelfachmann entdeckte seine Liebe zur Graffiti-Kunst vor einigen Jahren und hat zusammen mit seiner Lebensgefährtin Marina Rempel bereits an etlichen Stellen in Hennef seine künstlerischen Spuren hinterlassen.

So verzierten Kremer und Rempel bereits die Unterführung an der Theodor-Heuss-Allee, aber auch das Pumpwerk in Happerschoss und den Dammverschluss am Abwasserwerk. Im Dezember erhielten sie den Auftrag, die 40 Meter lange Mauer an der Halberger Straße in Oberauel mittels ihrer Spraydosenkunst zu verzieren. "Ich wohne im Nachbarort Berg und musste ständig sehen, wie diese Mauer mit Schmierereien übersät war", sagte Peter Scharfen, Mitarbeiter des städtischen Bauhofs.

"Da ich wusste, dass Kremer und Rempel bereits mehrere Graffitis im Auftrag der Stadt angefertigt hatten, nahm ich den Kontakt zu ihnen auf", sagte Scharfen. Die beiden Künstler fertigten zunächst Entwürfe, die sie der Stadt und dem Bödinger Heimatverein präsentierten. Bürgermeister Klaus Pipke und Herbert Müller, seit ein paar Monaten neuer Vorsitzender des Heimatvereins waren sofort begeistert.

Der Entwurf sah ein ländliches Panorama vor, auf dem neben grünen Weiden auch die Burg Blankenberg die Bödinger Wallfahrtskirche und das Logo des Heimatvereins zu sehen waren. Genau diesen Entwurf setzten Kremer und Rempel um. "Noch vor einigen Jahren wäre es nicht möglich gewesen, dass ein Heimatverein die Arbeit von Graffiti-Künstlern unterstützt", sagte Klaus Pipke. "Aber diese Arbeit ist wirklich eine Verschönerung des Ortes". Auch die Heimatvereinsmitglieder lobten das fertige Kunstwerk. "Jetzt müssen wir für die große dargestellte Kuh nur noch einen Namen finden", witzelte Herbert Müller.

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