Elf-Millionen-Projekt Neues Wohn- und Geschäftshaus in Hennef kann kommen

Hennef · Eine der letzten großen Baulücken in der Hennefer Innenstadt wird geschlossen: Das geplante Wohn- und Geschäftshaus neben dem Bahnhof kann gebaut werden. Der Wirtschaftsausschuss stimmte dem Elf-Millionen-Projekt zu.

 So wird das geplante Wohn- und Geschäftshaus aussehen. Die Polizei zieht ins Erd- und erste Obergeschoss. Visualisierung: Clemens Wirtz Immobilien

So wird das geplante Wohn- und Geschäftshaus aussehen. Die Polizei zieht ins Erd- und erste Obergeschoss. Visualisierung: Clemens Wirtz Immobilien

Foto: Clemens Wirtz

Viel Kritik musste sich Investor Clemens Wirtz seitens der SPD, aber auch der Linken und der Grünen für sein geplantes Wohn-und Geschäftshaus an der Bahnhofstraße anhören. Statt der ursprünglich geplanten 22 geförderten Wohnungen, die für den Gebäudekomplex neben frei finanziertem Wohnraum, Gewerbeflächen sowie 700 Quadratmetern für die neue Polizeistation eingeplant waren, seien in den aktuellen Plänen nur noch 14 geförderte Wohnungen vorhanden.

Die Linke hatte es per Antrag während der letzten Ratssitzung geschafft, dass die Thematik noch einmal im Wirtschaftsausschuss, der am Dienstagabend tagte, behandelt wurde. Trotz der Kritikpunkte stimmte der Ausschuss, der im öffentlichen Teil das Thema bereits diskutierte, im nicht-öffentlichen Teil mehrheitlich für die aktuellen Pläne.

Fünf geförderte Wohnungen fallen weg

Der Investor hatte bereits während der Planungsausschusssitzung im November erklärt, dass durch den benötigten Platz der Polizei, die im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss des Gebäudes auf 700 Quadratmetern einziehen wird, fünf geförderte Wohnungen wegfallen würden. „Zwei weitere Wohnungen fallen weg, da aus Denkmalschutzgründen ein kürzeres Staffelgeschoss geplant werden musste, damit der Blick auf die gegenüberliegende ehemalige Landwirtschaftsschule nicht beeinträchtigt wird“, sagte Wirtz.

Das Gebäude wird in zwei Teilen geplant. Im Gebäudeteil A wird die Polizei einziehen und erhält insgesamt zwölf oberirdische Stellplätze. „Der Mietvertrag mit der Polizei hat eine Laufzeit von 15 Jahren“, so Wirtz, der elf Millionen Euro in das Projekt investiert. Im gleichen Gebäudeteil soll in den drei Obergeschossen auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern geförderter Wohnraum entstehen. Im Gebäudeteil B sei im Erdgeschoss eine Fläche von 500 Quadratmetern für den Einzelhandel vorgesehen, in den drei Obergeschossen würden 20 frei finanzierte Wohnungen entstehen. Zudem sind eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen sowie zehn zusätzliche Parkplätze vor dem Gebäude vorgesehen.

Im Juni können die Bagger rollen

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und freue mich auf die Realisation, obwohl ich viel Zeit verloren habe, die ich gerne in die Vermarktung investiert hätte“, sagte Wirtz auf Anfrage und bestätigte noch einmal, dass er niemanden im Ausschuss unter Druck gesetzt, sondern nur seine Pläne konsequent präsentiert habe. „Der Wunsch der Stadt war ein Mix aus gefördertem und frei finanziertem Wohnraum.

Mit gefördertem Wohnraum lässt sich zwar Geld verdienen, und er ist auch momentan attraktiv, aber nach maximal 25 Jahren läuft die Bindung aus, und es müssen ortsübliche Mieten erhoben werden“, sagte Wirtz. Bei einem derartigen Mix dürfe der frei finanzierte Bereich laut Wirtz auch nicht zu klein geplant werden, damit es sich finanziell überhaupt lohne. Wenn sein Bauantrag von der Stadt genehmigt wird, könnte Wirtz bereits im Juni die Bagger rollen lassen. „Die Zeit drängt jetzt, denn die Polizei möchte im Januar 2020 einziehen. Bis dahin muss einfach alles fertig sein“, sagte Wirtz.

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