Ungewöhnliches Hobby Mondorfer unterhält Autofahrer mit Kurzbotschaften

Mondorf · Seit 1980 hängt Helmut „Hühnerbaron“ Höller Botschaften in großen, selbstgemalten Lettern an den Zaun des Autohauses Fiat Schmitz. Ursprünglich hat er dort Fußballergebnisse verkündet.

 Viel Arbeit macht sich Helmut Höller mit jedem Buchstaben.

Viel Arbeit macht sich Helmut Höller mit jedem Buchstaben.

Foto: Dieter Hombach

Jeder Autofahrer, der aus Niederkassel durch Mondorf Richtung Bonn fährt, kommt am Autohaus Fiat Schmitz vorbei. Am Zaun, der das Firmengelände einfriedet, hängen seit 1980, meist schwarz auf weiß, gut lesbare Informationen, die viele Bürger interessieren. Diese sind das Werk von Helmut Höller (75), in Mondorf auch unter dem Namen „Hühnerbaron“ bekannt.

Den Namen hat man ihm gegeben, da er als Hobby hinter seinem Wohnhaus 42 Hühner und drei Hähne hält. „Nach meiner vorzeitigen Pensionierung – ich war bei der Bundesluftwaffe in Wahn stationiert –, suchte ich neben Gartenarbeit und meinen Hühnern noch ein weiteres Hobby. So habe ich in den 1980er Jahren erstmals meinen Nachbarn Willi Schmitz gefragt, ob ich an seinem Zaun die Ergebnisse von Welt- und Europameisterschaften im Fußball großformatig anbringen darf“, erzählt Höller.

Mit der Genehmigung im Rücken machte er sich daran, zuerst die Ergebnisse und Spielpaarungen mit 20 Zentimeter hohen Buchstaben, die er sich aus Hartplastik herstellen ließ, mitzuteilen. Allerdings wurde es im Laufe der Zeit zu teuer, immer neue Buchstaben zu kaufen, und er suchte nach einer preiswerteren Lösung. Die fand er in Form von Forexplatten, einem PVC-Material, das sich auch gut bemalen lässt. Die Umrisse der Buchstaben auf den Platten zeichnet er mit Schablonen vor und malt dann mit wasserfester Farbe und Pinsel jeden Buchstaben einzeln aus. Nach dem Trocknen streicht er die Farbe noch einmal nach, dann befestigt er die Segmentplatten am Zaun.

Aktion kam gut bei Vereinen an

„Nach jedem Spiel bin ich sofort herausgelaufen und habe die Spielergebnisse und Paarungen aufgehangen, damit alle, die hier an der Rheidter Straße vorbeifahren, im Bilde waren“, sagt Höller. Mit der Zeit kaufte er noch Fahnen von allen Fußballnationen, die er im Vorgarten gut sichtbar positionierte. „Die Leute fanden das gut, und auch die Vereine kamen zu mir und baten mich, für sie Werbung zu machen“, erzählt Höller.

Mit der Zeit entwickelte er auch ein Gespür dafür, mit wenigen, dem Anlass entsprechenden Worten zu informieren, da die Autofahrer oft nur wenig Zeit zum Lesen haben. Denn neben Infos über Vereinsveranstaltungen und Geschäftseröffnungen bringt er auch bei besonderen Anlässen seine Anteilnahme zum Ausdruck. So bei dem Absturz eines Germanwings-Flugzeugs in den französischen Alpen mit 150 Toten im Jahr 2015 oder dem Busunglück auf Madeira vor wenigen Tagen.

Derzeit unterstützt Helmut Höller gut sichtbar den Einzelhandel in Mondorf mit dem Hinweis: „In Mondorf lässt sich gut einkaufen!“

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