Das schönste Dorf im Rhein-Sieg-Kreis Mit vereinten Kräften vor die Jury

RUPPICHTEROTH · Der Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Ruppichteroth präsentiert sich der Jury mit vielen Aktionen beim Rundgang durch die Ortschaft.

 Der Künstlergarten von Wilfried Maria Blum mit seinem Teich ist eine Station der dreistündigen Rundtour.

Der Künstlergarten von Wilfried Maria Blum mit seinem Teich ist eine Station der dreistündigen Rundtour.

Foto: Thomas Heinemann

Die Nervosität war Mitorganisator Wolfgang Steimel am Donnerstagnachmittag anzumerken. Schließlich waren es nur noch wenige Minuten bis die Bewertungskommission des Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im Ort Ruppichteroth eintreffen sollte. Der Hauptort der gleichlautenden Gemeinde hatte sich im vergangenen Jahr den Titel „Golddorf“ beim Landeswettbewerb verdient – und damit als einer von 33 Orten deutschlandweit die Teilnahme an der Finalrunde auf Bundesebene gesichert. Drei Stunden hatten die Ruppichterother nun, um die elf Mitglieder der Jury mit sozialem Engagement, kulturellen Aktivitäten, Entwicklungskonzepten und der Gestaltung zu beeindrucken.

Und der Ort und seine rund 2800 Einwohner, allen voran der Bürgerverein, waren gerüstet: Der Gewerbeverein hatte die Straßenlaternen mit Flaggen mit dem Slogan „Unser Dorf hat Zukunft“ geschmückt, viele der 33 Vereine, einige Schautaufeln und ein Oldtimerbus standen bereit. In diesem ging es zunächst rund um Ruppichteroth, etwa über das Gelände des Huwil-Centers, vorbei am Ehrenmal bis zur Wache der Freiwilligen Feuerwehr und dem Künstlergarten von Wilfried Maria Blum. Danach stapfte die Gruppe zu Fuß durch den historischen Ortskern mit seinen Kirchen und hergerichteten Fachwerkhäusern. Immer dabei: Viele viele Bürger – und auch eine taiwanesische Delegation, die sich das Ganze anschauen wollte.

„Wir haben die Werbetrommel gerührt, jeder sollte dabei sein“, sagte Steimel, Ehrenvorsitzender des Bürgervereins, während der Tour. Von Nervosität war da bei ihm kaum noch eine Spur. Der Plan ging auf: Wo die Jury ankam, hatten die Ruppichterother Aktionen vorbereitet. Die Feuerwehr simulierte einen Fettbrand, Kinder und Jugendliche tanzten Zumba, turnten, sangen oder berichteten von ihren Gewässeruntersuchungen am Waldbrölbach. Ein Ständchen des Akkordeonorchesters brachte Vize-Landrätin Notburga Kuhnert sogar zum Tanzen.

Nach drei vollgepackten Stunden, vielen gezielten Fragen und genauen Blicken der Experten zog der Vorsitzende der Bundesjury, Elmar Henke, ein erstes Fazit. „Es war beeindruckend für uns als Jury, diesen Ort zu besuchen“, sagte er und wandte sich dann an Bürgermeister Mario Loskill. „Sie können sehr stolz sein auf die Bürger im Ort.“

Ob es für das Dorf erneut für Gold reicht, darauf müssen die Ruppichterother nicht lange warten. Denn der Ort war die letzte Station der deutschlandweiten Tour. Schon am heutigen Freitag gibt die Jury die Preisträger bekannt. Nervös ist Wolfgang Steimel deshalb aber nicht. „Ich bin glücklich, total. Und ich sehe dem Tag morgen sehr gelassen entgegen“, sagte er nach dem Jurybesuch. „Es ist in meinen Augen voll aufgegangen.“

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