Neue Brücke über die Sieg in Hennef Kontroverse um den Horstmannsteg

Hennef · SPD informiert die Hennefer Bürger über den Sachstand des geplanten Neubaus und kritisiert den BUND. Naturschützer haben beim Verwaltungsgericht Köln Klage eingereicht.

Unklarheit herrscht derzeit, wie es mit dem geplanten Neubau des Horstmannsteges vorangeht, denn der BUND hat aus Naturschutzgründen Klage gegen das Verfahren eingereicht. Die SPD nahm im Saal der Gaststätte „Jaja“ die schwierige Lage zum Anlass, interessierte Bürger über den Sachstand zu informieren.

Die Sozialdemokraten Gerald Steinmetz, Gerhard Juchem und Bettina Fichtner ließen die Historie rund um den Neubau der baufälligen Wegeverbindung noch einmal Revue passieren und eröffneten danach eine Fragerunde.

Der in den 1960er Jahren errichtete Horstmannsteg führt durch die Siegaue und verbindet den Ortsteil Allner mit Hennef. Inzwischen sanierungsbedürftig, muss der Steg komplett erneuert werden. Der Hennefer Bauausschuss hatte sich bereits im November 2015 für eine 2,5 Millionen Euro teure Schrägseilbrücke ausgesprochen. Der BUND Rhein-Sieg äußerte jedoch aus Naturschutzgründen Bedenken, beanstandete das Verfahren und klagt beim Verwaltungsgericht.

Gerald Steinmetz stellte heraus, dass der Horstmannsteg für die Bürger eine wichtige Verbindung zwischen Allner und dem Stadtzentrum sei. „Die Klage des BUND gefährdet den Neubau massiv und konfrontiert die betroffene Hennefer Bevölkerung mit den möglichen nachteiligen Folgen“, sagte Steinmetz.

Mögliche Folgen seien nämlich, dass aufgrund der Klage selbst bei vorrangiger Behandlung durch das Verwaltungsgericht und bei einem positiven Urteil der Neubau nicht vor 2018 angegangen werden könne. „Bis dahin wissen wir nicht, wie es weitergeht. Viele Bürger aus Allner müssten aufs Auto umsteigen, um ins Hennefer Zentrum zu gelangen. Das ist nicht im Sinne des Naturschutzes“, sagte Steinmetz.

Wegen Fördergeldern nur Neubau möglich

Zudem könne es laut Steinmetz sein, dass der Steg aufgrund seiner Mängel im Sommer bereits gesperrt werden müsse. Der Vorschlag des BUND, einen neuen Steg entlang der Autobahnbrücke zu installieren, sei laut Steinmetz „absolut ungeeignet“. Es gebe keinerlei Barrierefreiheit. Zudem liege der Steg dort in einem Bereich, der bei Hochwasser überflutet werde, sagte der Sozialdemokrat. Für ihn sei das Verhalten des BUND kaum nachvollziehbar, weil alle rechtlichen Schritte bei der Planung eingehalten worden seien.

Bei der anschließenden Fragerunde wollten die Bürger unbedingt wissen, wer denn das Gutachten über die massiven Schäden erstellt habe. „Das müssen sie doch wissen, sie sitzen doch im Bauausschuss“, sagte ein Zuhörer. „Den Namen des Unternehmens können wir ihnen im Moment nicht nennen, werden das aber nachreichen“, sagte SPD-Landtagskandidat Dirk Schlömer, der ebenfalls unter den Zuhörern saß.

Die Bürger beschäftigte zudem, ob nicht doch eine Sanierung möglich sei. Steinmetz bestätigte, dass die Sanierungskosten von der Stadt alleine getragen werden müssten, während es für einen Neubau Landesfördergelder gebe. „Da die Stadt sich im Haushaltssicherungskonzept befindet, ist klar, welche Entscheidung da getroffen wurde“, sagte eine Bürgerin.

Auch die Sicherheit für Radler und Fußgänger wurde thematisiert, denn auch während der Bauzeit wäre die Verbindung gesperrt und die Bürger müssten auf die stark befahrene Allner-Brücke ausweichen. „Das Problem wird in der Bauzeit da sein, und wir müssen da Kompromisse eingehen, aber wir werden ihre Bedenken vortragen“, versprach Bettina Fichtner.

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