KG Grü-Weiß Eulenberg Jede Menge Leben in 70 Lebensjahren

HENNEF · Hans-Peter Höhner leitet seit 1970 die Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Eulenberg. Am Sonntag soll damit Schluss sein

Es ist gemütlich in der Küche des Hauses von Hans-Peter und Marlene Höhner in Eulenberg. Während die Ehefrau auf der ersten Etage mit dem Enkelchen spielt, lässt Höhner in der guten Stube ein wenig sein Leben Revue passieren. „Ich bin in diesem Haus 1946 geboren“, sagt Höhner, während er sich einen Kaffee einschenkt.

Der gelernte Landmaschinenmechaniker, Ehemann, Vater und Großvater, hat jede Menge Leben in seine fast 70 Lebensjahre gesteckt. Kommunalpolitiker, Kreistagsabgeordneter, Kirchenvorstandsmitglied und Karnevalist – die Liste seiner Aktivitäten scheint endlos.

48 Jahre lang war er beruflich für die Firma Harth im Bereich Hofwirtschaft für die Planung und Installation von Melkständen zuständig. 46 Jahre lang war er Präsident und Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Eulenberg. Beim KG-Frühschoppen an diesem Sonntag, 24. Januar, ab 11.11 Uhr im Festzelt der Karnevalisten, zu dem auch Landrat Sebastian Schuster im Prinzenornat erscheinen wird, legt Höhner diese Ämter nieder. „Es wird Zeit. Ich habe ein Alter erreicht, bei dem man langsam ein wenig kürzer treten sollte“, sagte Höhner.

Seine Nachfolger stehen bereits fest und werden bei dem Frühschoppen vorgestellt. Theo Lammerich wird das Amt des Vereinsvorsitzenden übernehmen, Norbert Germann wird sein Stellvertreter und zudem Präsident.

„Das sind wirklich zwei gute Männer. Außerdem bin ich ja nicht weg. Ich stehe dem Verein weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.“

Legendäre Pfingstfeste

1970 war Höhner zum ersten Mal zum Vorsitzenden der KG gewählt worden, die 1963 von ihm und einigen weiteren Jecken ins Leben gerufen worden war und heute 70 Mitglieder zählt. Danach wurde er alle drei Jahre im Amt bestätigt. Bis heute. Nun soll aber endgültig Schluss sein. „Ich wollte bereits vor drei Jahren aufhören, aber da stand noch der Bau einer neuen Lagerhalle für unsere Karnevalswagen an. Das wollte ich noch begleiten“, sagt Höhner. Mit eigenen Mitteln und Muskelkraft habe es der Verein 2013 geschafft, die Halle zu bauen.

Bereits 1998 hatte die KG ein Vereinshaus eingeweiht, das die Mitglieder gebaut hatten. „Da war kein einziger Handwerker im Einsatz. Wir haben das alles selbst gemacht“, sagte Höhner.

Die legendären Pfingstfeste der KG, die bis in die 90er Jahre zahlreiche Besucher in das beschauliche und 560 Einwohner zählende Eulenberg lockten, hätten viel Geld in die Kassen des Vereins gespült. „So konnten wir alles selbst finanzieren“, sagte Höhner, der 1984 mit Ehefrau Marlene die Eulenberger Narrenschar als Prinzenpaar anführte.

„Wir wollen den Menschen mit dem Karneval nicht nur Freude bereiten, sondern ihnen vermitteln, dass es sich lohnt, auf einem Dorf zu leben“, sagt Höhner. Auch politisch setzt sich der Mann, der seit 2009 beruflich im Ruhestand ist, für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Dörfer ein. „Das ist in Hennef ein wichtiges Thema.“

Seit 1999 ist er in Hennef CDU-Ratsmitglied, seit 2014 Kreistagsabgeordneter, zudem Mitglied des Wasserverbandes Rhein-Sieg, beratendes Mitglied bei der Bezirksregierung und geschäftsführender Vorsitzender der katholischen Kirchengemeinde Sankt Johannes der Täufer.

2020 soll in jedem Fall mit den politischen Ämtern Schluss sein. „Ich möchte ein wenig mehr Zeit für Reisen haben“, sagt der passionierte Bergwanderer. Den Karneval wird er fortan als einfaches Mitglied seiner KG genießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort