Betrug über das Internet Hennefer um Konzerttickets betrogen - was die Verbraucherzentrale rät

Hennef · Ein GA-Leser aus Hennef wollte einer Privatperson zwei Konzertkarten abkaufen. Er überwies das Geld, doch die Tickets kamen nie an. Für die Verbraucherzentrale sind Fälle wie dieser nicht neu.

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Foto: Britta Pedersen/Archiv

Die Vorfreude auf das Konzert war groß, das Geld für die Tickets bereits überwiesen. Doch die Karten kamen nie an. So ist es einem GA-Leser aus Hennef ergangen. Der Mann hatte über eine Facebook-Gruppe mit mehr als 30.000 Mitgliedern, in der Nutzer Tickets tauschen, verkaufen und verschenken können, zwei Karten für den Auftritt einer Heavy-Metal-Band in Oberhausen „zu einem akzeptablen Preis“ entdeckt und mit dem potenziellen Verkäufer Kontakt aufgenommen, wie er sagt.

Der Verkäufer habe ihm auch Bilder der Karten und die Kopie seines Personalausweises geschickt. „Das Vertrauen war dann da“, erzählt der Hennefer, der nach eigenen Angaben zuvor schon einige Male Tickets von Privatpersonen über das Internet gekauft hat. Also überwies er 163 Euro.

Doch weder lagen in den Tagen danach die Konzertkarten in seinem Briefkasten noch hörte er auf Nachfragen noch etwas von dem vermeintlichen Verkäufer. „Er hat nicht mehr geantwortet“, sagt der Hennefer. Bei Recherchen im Internet bemerkte er, dass das Bild der Konzertkarten, das ihm zugeschickt worden war, auch auf anderen Seiten zu finden war. Der Hennefer berichtet zudem, dass sich weitere Personen aus der Facebook-Gruppe bei ihm gemeldet hätten, die zuvor schon von derselben Person betrogen worden sein sollen. Gemeinsam hätten sie eine Sammelklage vorbereitet, sagt er.

Für die Verbraucherzentrale sind solche Fälle nicht neu. „Es kommen immer wieder Personen zu uns, die sich beschweren“, sagt Konstantin von Normann, Leiter der Beratungsstelle Troisdorf, auf Anfrage. Viel könnten die Verbraucherschützer in solchen Fällen nicht machen, da es sich um ein Geschäft zwischen zwei Privatpersonen handelt. Er rät dazu, Anzeige bei der Polizei zu stellen.

Generell hätte sich das Problem mit solchen Betrugsmaschen „seit einigen Jahren verstärkt“, sagt von Normann. Betrüger nutzten solche Plattformen häufiger, um Geld zu erbeuten. Der Experte rät dazu, nie in Vorkasse zu gehen. Auch wenn die vermeintlichen Verkäufer Kopien ihrer Personalausweise zuschickten, bestehe immer noch ein Risiko. „Im Zweifel ist das nur eine Pseudosicherheit“, sagt er. „Man kann leider alles faken.“

Stoßen Interessenten auf ein Angebot, sollten sie in Foren im Internet recherchieren, ob es negative Informationen oder Erfahrungen zu dem Verkäufer gibt. Bei entsprechenden Hinweisen sollten sie vom Kauf absehen, rät der Verbraucherschützer.

Für den Hennefer fällt das Heavy-Metal-Konzert nun aus. Die Karten sind mittlerweile ausverkauft. In Zukunft will er bei privaten Ticketverkäufen vorsichtiger sein, „wenn das Bauchgefühl nicht hundertprozentig passt“, sagt er. Damit ihm das in Zukunft nicht noch einmal passiert.

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