Missionskreis Hennef-Warth Helfer aus Hennef reisen in den Kongo

HENNEF · Zusammen mit Hans und Dagmar Jagsch besuchen Hildegard Wahlen und Barbara Kossack Hilfsprojekte in Afrika. Im Auftrag des Missionskreises Hennef-Warth überprüfen sie jedes Jahr persönlich den Fortschritt der Hilfsprojekte und die sachgemäße Verwendung der Spenden.

Sie haben es wieder getan und diesmal hatten sie sogar Unterstützung. Hans und Dagmar Jagsch reisten im Juli für zwei Wochen in den Kongo, um im Auftrag des Missionskreises Hennef-Warth wie jedes Jahr persönlich den Fortschritt der Hilfsprojekte und die sachgemäße Verwendung der Spenden zu überprüfen. In diesem Jahr hatten sie mit Barbara Kossack und Hildegard Wahlen sogar zwei Begleiterinnen dabei.

Kossack war im vergangenen Jahr mit ihrem Fahrrad von Uckerath aus nach Nordafrika geradelt und hatte dabei 33.000 Euro Spenden für den Missionskreis und dessen Projekte gesammelt. Nun konnte sie sich erstmalig ein Bild von dem Waisenhaus und der Buschklinik machen, die sie mit ihrer Radtour unterstützt hat.

Hildegard Wahlen reiste ebenfalls zum ersten Mal in den Kongo. Die Leiterin der Grundschule Hanftal, die seit vielen Jahren Partnerschule der "Ecole Primaire Lubunz" im Kongo ist, hatte Gastgeschenke ihrer Schüler im Gepäck, denn schließlich galt es, das 50-jährige Bestehen der kongolesischen Partnerschule zu feiern.

Bezüglich Afrika sind die Jagschs natürlich alte Hasen. Bereits in den frühen 70er Jahren bereisten sie mit einem alten VW-Bus diesen Kontinent und durchquerten die Sahara. Damals hatten die beiden ihre Liebe zu Afrika entdeckt.

1988 gehörten die Jagschs schließlich zu den Gründungsmitgliedern des Missionskreises Hennef-Warth, in dessen Auftrag sie sich seitdem für zahlreiche Projekte in den notleidenden Ländern engagieren und erst vor ein paar Monaten für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz erhielten. Barbara Kossack und Hildegard Wahlen, die erstmalig die Jagschs begleiteten, zeigten sich auch einige Wochen nach der Reise noch tief bewegt von dem, was sie dort erfahren haben. "Es war schon sehr anstrengend, aber wir haben viel erlebt", sagte Barbara Kossack.

Beeindruckt zeigten sich Kossack und Wahlen vor allem von der Herzlichkeit der Menschen im Kongo und den vielen emotionalen Momenten dort. "Als Vertretung der Schüler der Grundschule Gartenstraße besuchte ich auch deren Partnerschule, die École primaire Mbay Museng im Kongo", berichtete Wahlen. Neben den Schulen gehörten auch die Buschklinik in Mbay Museng, das Waisenhaus La Bonté in Mwene Ditu und sowie die Schreiner- und Nähschule in Lubunz zum umfangreichen Besuchs-Programm des Quartetts.

Emotionaler Höhepunkt für Dagmar Jagsch dürfte gewesen sein, als sie in der Buschklinik einer schwangeren Frau bei der komplizierten Geburt eines Kindes half. "Ich habe die Krankenschwester und eine Ärztin unterstützt. Das Kind hatte eine Steißlage und es ging um jede Sekunde. Die Frau wäre fast verblutet", erinnerte sich Dagmar Jagsch.

Ein schöner Moment sei auch das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft gewesen, das die beiden Jagschs zusammen mit Kossack und Wahlen im Kongo live am Fernseher mitverfolgten. "Wir hatten einen Fernseher und eine Satellitenschüssel besorgt", erzählte Hans Jagsch. "Nach dem Sieg von Jogis Elf waren die Einheimischen plötzlich alle Deutschland-Fans."

Dass die Projekte gut vorangehen, davon konnten sich die Kongo-Reisenden überzeugen. Einzig der Container, der ein paar Tage vor ihnen randvoll mit Hilfsgütern auf die Reise nach Afrika gegangen war, ist immer noch nicht am Ziel eingetroffen, sondern steht noch in Daressalam (Tansania). "Das ist sehr ärgerlich. Ich bin momentan in Gesprächen mit der Spedition, um herauszufinden, was da schief gegangen ist", sagte Hans Jagsch.

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