Katharinenkirmes in Stadt Blankenberg Gaukler, Minnen und Met aus dem Horn

Hennef · Das Mittelalter hat Einzug in Stadt Blankenberg gehalten: An mehr als 50 Ständen boten Händler bei der Katharinenkirmes Gewänder, Met, Schmuck oder Lederwaren an.

Frauen in langen Gewändern, Männer in Rüstung, Met aus Trinkgefäßen und mittelalterliche Musik: In Stadt Blankenberg wunderte sich darüber an diesem Wochenende niemand, denn es war Katharinenkirmes. Und das bedeutete, dass sich der Ortskern in ein mittelalterliches Dorf verwandelte. Wer sich in das bunte Treiben stürzen und eine kleine Zeitreise unternehmen wollte, der musste aber zunächst einmal den Berg hinauf. Wer es bequem mochte, der nutzte dafür den Shuttlebus hoch zur Burgruine.

Oben angekommen, wartete ein kleiner übersichtlicher Markt. Direkt am Anfang bot Jan Dunglas seine Waren feil. Das Besondere an seinen Essigen ist, dass sie komplett traditionell wie vor 200 Jahren hergestellt werden. „Mit viel Liebe und vor allem ohne Chemie“, erklärte Dunglas fröhlich das Geheimnis seines Erfolgs. Probieren war hier durchaus erwünscht. Mit einer Pipette träufelte Dunglas einen Tropfen der verschiedenen Essige auf den Handrücken. Doch wer probieren wollte, musste Zeit mitbringen. Denn es wird in einer festgelegten Reihenfolge verkostet. „Sie reifen mindestens fünf Jahre lang im Fass“, erläuterte Jan Dunglas den Neugierigen seine Arbeit. „Der Portwein ist sogar 18 Jahre alt.“

Viele Besucher waren in mittelalterlicher Tracht gewandet. Wem noch das richtige Gewand fehlte, der war am Stand „Verlaine Gewänder“ richtig. Dort stand Heike Vignold und beobachtete das bunte Treiben, selbstverständlich in der passenden Kleidung. Aber was fasziniert sie so am Mittelalter? „Hier kann man richtig abschalten vom Alltagsstress“, sagte sie. „Hier gibt es kein Handy, kein Fernsehen.“ Und dann fügte sie noch hinzu: „Es ist wie eine Familie hier. Man trifft sich immer wieder auf den verschiedenen Veranstaltungen.“

Katharinenkirmes in Stadt Blankenberg
14 Bilder

Katharinenkirmes in Stadt Blankenberg

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Neben mittelalterlichen Gewändern, Met, Schild und Schwert nahm man es an verschiedenen Stellen mit der Authentizität nicht immer ganz genau. Neben dem Pfaffenbrot wurden auch gerne mal Rosinenschnecken und Puddingteilchen angeboten. Adventskränze mit Plastikdekorationen gab es zur damaligen Zeit zwar auch noch nicht, aber schön sah es trotzdem aus. Authentischer ging es am Stand von Susanne Boos zu. Dort gab es individuelle Lederwaren aus der eigenen Werkstatt. Sie war bereits zum fünften Mal dabei und genoss vor allem die Atmosphäre des kleinen Städtchens. Trotz des eisigen Windes und des nicht ganz so schönen Wetters, war sie gut gelaunt. Wenn man den ganzen Tag in der Kälte steht, wie wärmt man sich am besten? „Angora“, sagte sie und lacht. „Das hält richtig warm. Und ab und zu eine Runde laufen.“

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