Fragestunde mit Klaus Pipke Fünftklässler besuchen das Hennefer Bürgermeister

HENNEF · "So laut ist es hier sonst nur bei Hochzeiten" - das waren die ersten Worte, die Bürgermeister Klaus Pipke an die etwa 50 Hennefer Gymnasiasten im Ratssaal des historischen Rathauses richtete. Gemeinsam mit ihrer Politiklehrerin Petra Dudenhofen sowie in Begleitung von Judith Friedrichs und Alexandra Trimborn hatten sich die zwei fünften Klassen dort eingefunden.

 So sieht also der Arbeitsplatz des Hennefer Bürgermeisters aus - zumindest manchmal. Klaus Pipke empfängt die Schüler im historischen Ratssaal.

So sieht also der Arbeitsplatz des Hennefer Bürgermeisters aus - zumindest manchmal. Klaus Pipke empfängt die Schüler im historischen Ratssaal.

Foto: Franziska Jünger

Im Rathaus wollten die Schüler im Zuge der Unterrichtsreihe "Demokratie in der Gemeinde" vor Ort die Praxis kennenzulernen: Was sind die Aufgaben eines Bürgermeisters? Macht die Arbeit Spaß? Welche Projekte unterstützt die Gemeinde für Hennefer Kinder?

Der Lärmpegel stellte sich abrupt ein, als Pipke die Schüler des städtischen Gymnasiums begrüßte und anhand einiger Fragen ihren Wissensstand überprüfen wollte. Er erläuterte seine Funktion als Bürgermeister. "Ich übernehme quasi auf Gemeindeebene alle Aufgaben von Bundespräsident, Bundeskanzler und Bundestagspräsident zusammen. Ein Bürgermeister ist Repräsentant, Leiter der Verwaltung und des Stadtrates", erklärte Pipke.

Nach einigen Ausführungen zur Stadtgeschichte waren die Schüler an der Reihe und eine muntere Fragerunde nahm ihren Lauf. Wie das so sei und, ob es immer schon sein Ziel war, Bürgermeister zu werden, wollten die Schüler wissen. Eine klare Antwort: Nein. Pipke habe sich zwar schon seit seinem 14. Lebensjahr in der Kommunalpolitik engagiert, aber von Haus aus sei er Verwaltungsjurist und habe sich das Amt zunächst auch nicht zugetraut. Inzwischen mache ihm die Arbeit aber viel Spaß, auch wenn er häufig schwierige Entscheidungen treffen müsse und sich sein Leben ziemlich geändert habe. "Ich arbeite zehn bis zwölf Stunden am Tag, habe wenige freie Wochenenden und muss mir genau überlegen, in welche Gaststätte ich gehe oder wo ich einkaufe", sagte Pipke. Die Fünftklässler hatten auch einige ganz konkrete Wünsche. So wäre es gut, wenn die Büsche entlang ihres täglichen Schulweges geschnitten würden, um bessere Sicht zu haben und ein Schwimmbad in Hennef wäre eine schöne Sache.

Dass Kinder sehr direkt und privat fragen, musste der Hennefer Bürgermeister auch feststellen. Sie entlockten ihm dadurch das ein oder andere, was sonst eher nicht zur Sprache kommt. Beispielsweise wollten sie wissen, wen er denn wählen würde, wenn nicht die CDU. "Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Es käme auch auf die Personen in der Partei an, wahrscheinlich wären es aber die Grünen", antwortete Pipke.

Die Jungs interessierten sich besonders für die fußballerischen Präferenzen. Neben dem FC Hennef, sei er ein Fan der Zweitliga-Clubs FC Köln und Kaiserslautern. Nach einer guten Dreiviertelstunde waren die Gymnasiasten alle Fragen losgeworden, eine letzte Bitte blieb jedoch noch: "Können wir ein Autogramm von Ihnen haben?", fragte eine Schülerin. Klaus Pipke unterschrieb bereitwillig Hefte und Schulmappen.

Im Anschluss an diese etwas andere Politikstunde hatte Anna Seidel vom Jugendamt noch eine Rathaus-Rallye organisiert, bei der die Schüler die verschiedenen Ämter in der Verwaltung kennenlernten. "Ich fand diesen Ausflug ins Rathaus gut. Das war mal etwas Neues und eine Abwechslung zum theoretischen Unterricht", fand die zwölfjährige Bianca.

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