Renaturierung Freiheit für den Flutgraben in Hennef

HENNEF · Dort, wo der Flutgraben an der Geistinger Straße durch Rohre fließt, muss einiges getan werden, denn Starkregenfälle werden immer häufiger und damit steigt auch die Hochwassergefahr. Der Wasserverband, die Stadtbetriebe und das Planungsbüro informierten über geplante Renaturierungsmaßnahme.

Ein idyllisch mäanderndes Gewässer ist der Flutgraben dort, wo er nicht verrohrt ist. Dort, wo er durch Rohre fließt, muss einiges getan werden, denn Starkregenfälle werden immer häufiger und damit steigt entlang der Geistinger Straße, wo der Flutgraben zum Teil stark eingeengt geführt wird, auch die Hochwassergefahr.

Im Zuge des geplanten Ausbaus der Geistinger Straße wollen die Stadt Hennef und der Wasserverband Rhein-Sieg den Hochwasserschutz verbessern. Dazu soll der Flutgraben zwischen der Straße „Am Tannenweg“ bis hin zur Schulstraße auf 120 Metern aus seiner Verrohrung befreit werden. In der Schützenstraße sollen die Versorgungsleitungen erneuert und die vorhandenen Rohre saniert werden. Ziel der Maßnahme ist, das Gewässer für ein so genanntes „100-jähriges Hochwasser“ zu ertüchtigen. Am Mittwochnachmittag informierten Martina Hirschberg, Geschäftsführerin des Wasserverbandes Rhein-Sieg, Planer Michael Stelter und Rudi Vorbeck von der Tiefbauabteilung der Hennefer Stadtbetriebe zahlreiche Anwohner über die geplante Maßnahme.

„Das vorhandene Gewässer weist ökologische Defizite auf, deshalb sind Fehleinleitungen vorhanden“, sagte Stelter, der das Projekt bereits während einer Bauausschusssitzung Ende August präsentiert hat. Oberhalb der Schulstraße gelte es, den Flutgraben offenzulegen, um bei Starkregenfällen das Wasser besser abführen zu können. 1,4 Meter tief und 4,5 Meter breit (inklusive der Böschung) soll das Gewässer angelegt werden.

Neben dem Einlassbauwerk, das laut Martina Hirschberg nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, soll am Oberlauf im Wald noch ein ehemaliges Kneipp-Becken entfernt werden. „Zudem müssen ein paar Nadelbäume entlang des Tannenweges gefällt und eine alte Hecke gerodet werden“, sagte Hirschberg.

Die Offenlegung des Flutgrabens schlägt mit insgesamt 275 000 Euro zu Buche, die allerdings, da Hennef sich in einem Haushaltssicherungskonzept befindet, zu 90 Prozent mit Landesmitteln gefördert werden kann. Die Sanierung der vorhandenen Verrohrung in der Schützenstraße könnte laut Vorbeck bis zu 550 000 Euro kosten, die allerdings nicht gefördert würden.

Die Zuhörer zeigten sich sehr interessiert an der Informationsveranstaltung. Dennoch scheint es trotz einer Bürgerinformation vor einigen Wochen noch Klärungsbedarf zum Ausbau der Geistinger Straße zu geben. „Es sollte geklärt werden, wo wir unsere Fahrzeuge während der Bauphase abstellen können. Viele verfügen nicht über eigene Stellplätze“, merkten einige der Anwohner an. Vorbeck verwies darauf, sich bei der Verwaltung über geplante Lösungen kundig zu machen.

Wie bereits berichtet wird die Geistinger Straße auf einer Länge von 230 Metern mit einer fünf bis 5,5 Meter breiten Fahrbahn versehen, die aus Asphaltbeton, einer bituminösen Tragschicht und einer 42 Zentimeter dicken Frostschutzschicht bestehen wird. Auf der gesamten westlichen Seite wird ein durchgehender Gehweg mit zwei Meter Mindestbreite angelegt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Gehwegbreite zwischen einem und 2,2 Meter variieren. Gesondert ausgewiesene Parkplätze entlang der Straße wird es nicht geben. Geparkt werden kann laut Stadt aber in den Bereichen, bei denen eine Fahrbahnbreite von 3,05 Meter verbleibt.

Der Ausbau der Geistinger Straße, der mit der Renaturierungs- und Sanierungsmaßnahme des Flutgrabens einhergehen wird, soll laut Verwaltung insgesamt rund 380 000 Euro kosten. Da es sich laut Beitragsrecht um eine Anliegerstraße handelt, werden die Anwohner mit einem Beitragssatz von 22 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche an den Kosten beteiligt.

Baubeginn soll, sowohl für den Ausbau der Straße als auch für die Maßnahmen am Flutgraben im Spätsommer 2018 sein.

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