FDP-Kreisparteitag in Hennef Liberale bestätigen Vorsitzende Westig in ihrem Amt

Hennef · Der Kreisparteitag der FDP Rhein-Sieg endete am Samstag mit einem klaren Bekenntnis gegen Rechts und die Linkspartei. Nicole Westig wurde in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt und sagte: „Es gab Zeiten, da war es einfacher, freier Demokrat zu sein.“

Nicole Westig gratuliert Andreas Pinkwart zur 40-jährigen Parteimitgliedschaft.

Nicole Westig gratuliert Andreas Pinkwart zur 40-jährigen Parteimitgliedschaft.

Foto: Thomas Heinemann

Bei den turnußmäßigen Neuwahlen im Kreisvorstand der FDP Rhein-Sieg haben die anwesenden 113 stimmberechtigten Liberalen ihre bisherige Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Nicole Westig aus Bad Honnef im Amt bestätigt. Auch ihren bisherigen Stellvertretern Jörn Freynick aus Bornheim und Jana Rentsch aus Bad Honnef sprachen die Mitglieder erneut das Vertrauen aus.

Zur neuen Schatzmeisterin der Kreis-FDP wurde Miriam Clemens aus Alfter gewählt. Hans-Joachim Pagels übernimmt erneut das Amt des Schriftführers.

Vor der Wahl der insgesamt acht Beisitzer hatte es kurzzeitig Verstimmung im Saal gegeben: Aus den Reihen des gastgebenden Ortsverbandes Hennef war kurzfristig ein Antrag eingegangen, der eine Satzungsänderung veranlassen und damit die Zahl der Beisitzer im Kreisvorstand erhöhen sollte.

Das ging aus formalen Gründen so schnell allerdings nicht. Der anschließende Geschäftsordnungsantrag, zumindest die Beratung über das Anliegen in die Tagesordnung aufzunehmen, sorgte in der ersten Abstimmung für eine Pattsituation – und damit für eine schriftliche Abstimmung und Auszählung. In dieser Abstimmung sprach sich die Mehrheit für eine Beratung vor der nächsten Mitgliederversammlung im April aus. Carl Sonnenschein, der gemeinsam mit Jessica Gaitskell und Christian Koch das Präsidium des Kreisparteitags bildete und die Versammlung leitete, nahm das ungeplante Intermezzo trotz voller Tagesordnung mit stoischer Gelassenheit.

„In die Nähe der AfD gerückt zu werden, ist schier unerträglich“

Einstimmigkeit herrschte dagegen bei den Botschaften, die die Kreisvorsitzende Nicole Westig in ihrem Rechenschaftsbericht überbrachte. Angesichts der Wahl in Hamburg und dem politischen Erdbeben bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen „gab es Zeiten, da war es einfacher, freier Demokrat zu sein“, sagte Westig, denn „in die Nähe der AfD gerückt zu werden, ist schier unerträglich. Wir konnten uns als FDP Rhein-Sieg davon nur deutlich distanzieren.“

Bestätigung erhielt Westig auch für ihren Appell, nun als Partei ein klares Bekenntnis gegen Rechts und auch gegen die Linkspartei sowie Geschlossenheit zu zeigen: „Wir würden uns davon jetzt nicht auseinanderdividieren lassen.“

Besorgt zeigten sich die Anwesenden über den Vandalismus an der Kreisparteistelle Rhein-Sieg sowie die Bedrohungen von FDP-Politikern in Thüringen. „Die Angriffe sind Angriffe auf uns alle, auf unsere freie, offene Gesellschaft“, so Westig.

Nur vereinzelte Austritte aus der Partei

Tatsächlich hätten die Ereignisse der letzten Wochen nur vereinzelt zu Austritten aus der Partei geführt, „dagegen gab es auch mehr Neu- und Wiedereintritte nach dem Motto ’jetzt erst recht’.“

797 Mitglieder zählen die Liberalen derzeit im Rhein-Sieg-Kreis, darunter auch echte Urgesteine: Gerd Kirchhoff aus Bad Honnef und Rosemarie Benn aus Neunkirchen-Seelscheid wurden für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Benn war einst in den Vorstand ihres Ortsverbandes gegangen, weil der damalige Schriftführer Andreas Pinkwart nach seinem Abitur die Stadt verlassen hatte.

Am Samstag gab es in Hennef ein Wiedersehen mit dem heutigen NRW-Wirtschaftsminister, der ebenfalls für seine 40-jährige Mitgliedschaft im Kreisverband geehrt wurde und in persönlichen Worten seiner Partei und seinen früheren und heutigen Wegbegleitern dankte.

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